Corona schlägt auf Arbeitsmarkt durch
Dramatischer Einbruch bei den ausgeschriebenen Jobs

Laut einer Auswertung des Stellenvermittlers Adecco sind 20 Prozent weniger Jobs ausgeschrieben als im Vorjahr. Das sind so wenig wie seit 2016 nicht mehr.
Publiziert: 15.04.2021 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 14:07 Uhr
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In der Schweiz sind ein Fünftel weniger Jobs ausgeschrieben als vor einem Jahr.
Foto: Getty Images

Trotz Kurzarbeit auf breiter Front. Und Entschädigungen für Selbständigerwerbende: Die Corona-Krise hinterlässt ihre Spuren im Schweizer Arbeitsmarkt. Und die werden immer deutlicher sichtbar. So sind Schweizer Stelleninserate im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um satte 20 Prozent zurückgegangen. Sie liegen damit auf ähnlichem Niveau wie 2016. Dies zeigt eine Studie des Arbeitsvermittlers Adecco.

Spannend: Die Entwicklung in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz fällt mit plus 8 Prozent positiver aus als in der deutschsprachigen Schweiz (–1 Prozent). «Diese regional unterschiedliche Erholung kann vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die lateinische Schweiz anfangs stärker von der Pandemie betroffen war und der Stellenmarkt dort mit dem ersten Lockdown grössere Einbussen erlitten hatte», sagt Monica Dell’Anna, CEO der Adecco Gruppe Schweiz.

Ein Fünftel weniger Stellen

«Mit Anbruch des zweiten Corona-Jahres schreiben die Unternehmen im ersten Quartal 2021 einen Fünftel weniger Stellen aus als im Vorjahr kurz vor dem ersten Lockdown», sagt sie weiter. Gleichzeitig habe sich die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht erholt. Das hat Folgen: «Wer jetzt eine neue Stelle sucht, muss nicht nur fachlich gut gerüstet sein, sondern auch entsprechende Sozialkompetenzen mitbringen. Besonders gefragt sind kommunikative Mitarbeitende», sagt Monica Dell’Anna.

Sozialkompetenzen sind laut der Mitteilung besonders in den Berufen von Handel und Verkauf, Management und Organisation, Finanz und Treuhand sowie im Büro und der Verwaltung gefragt. Über sämtliche Berufe hinweg werden sie in mehr als zwei Dritteln der Stellenausschreibungen verlangt. In vielen Berufen werden sie aber vorausgesetzt und nicht explizit genannt.

Menschenkenntnis und Diplomatie

Am stärksten nachgefragt sind aktuell mit einem Anteil von 38 Prozent Sozialkompetenzen, die sich zum Typ «kommunikativ» zusammenfassen lassen. Dazu gehören Anforderungen wie «Menschenkenntnis», «Diplomatie», «Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit».

Der zweithäufigste Sozialkompetenz-Typ wird laut der Adecco-Mitteilung mit der Bezeichnung «kooperativ» bezeichnet und umfasst Eigenschaften wie «Hilfsbereitschaft» oder «Teamfähigkeit». Kooperative Menschen werden in einem Drittel der Inserate nachgefragt (33 Prozent).

Auf dem dritten Platz mit einem Inserateanteil von 32 Prozent finden man in der Adecco-Auswertung als «umgänglich» umschriebene Personen. Auf dem vierten Platz des Sozialkompetenz-Rankings sind mit 21 Prozent «durchsetzungsfähige» Mitarbeitende zu finden. (pbe)

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