Im Silicon Valley bebt es – und die Erschütterungen sind auch in der Schweiz immer deutlicher spürbar. Laut der Onlineplattform Layoffs.fyi, die Entlassungen im Techsektor zählt, haben allein seit Anfang Jahr 100'000 Arbeitskräfte ihren Job verloren. Die Entlassungswelle begann letztes Jahr, hat sich nun aber noch zugespitzt: In einem einzigen Monat gab es zuletzt so viele Entlassungen wie zuvor innert sechs Monaten.
Die Liste der betroffenen Firmen wächst täglich. Nachdem der Branchenriese Google zum Start des Jahrs die Entlassung von sechs Prozent seiner Belegschaft, also rund 12'000 Stellen angekündigt hatte, ziehen weitere Grössen wie Paypal, Yahoo und Zoom nach.
Stellenabbau im Tech-Hub Zürich
Die Entlassungswelle schwappt auch immer mehr in die Schweiz über. Hierzulande steht das grösste Google-Entwicklungszentrum ausserhalb der USA. An den zwei prestigeträchtigen Zürcher Standorten auf dem Hürlimann-Areal und an der Europaallee arbeiten 5000 Leute für Google. Noch vor wenigen Jahren machte Google dank Rutschbahnen und Entspannungsmassagen Schlagzeilen als der vielleicht coolste Arbeitgeber der Schweiz. Momentan ist die Stimmung eher verkrampft. Wie viele der 5000 Google-Arbeitsplätze in der Schweiz konkret abgebaut werden, ist unklar.
Ähnlich sieht es bei Meta aus. Der Facebook-Mutterkonzern beschäftigt an seinem Innovationsstandort in Zürich rund 300 Angestellte. Weltweit wurde ein Stellenabbau von 13 Prozent der Meta-Belegschaft verkündet, wobei der Zürcher Ableger auch unter die betroffenen Sparten fällt. Genaue Zahlen dazu gibt Meta nicht bekannt. Auch weitere IT-Firmen wie SAP, Netapp oder IBM haben Ableger in der Schweiz – und haben jüngst gross angelegte Kahlschläge angekündigt.
250 Angestellte von Google Zürich haben sich am Mittwochmorgen zu einer Protest-Pause versammelt. Die sogenannten «Zoogler» wissen, dass der Standort Zürich vom Stellenabbau nicht verschont bleibt. Das schreibt das Tech-Magazin Inside IT. Wen es erwischt oder wie viele Stellen betroffen sind, weiss aber keiner. Google schweigt dazu. Die Unsicherheit in der Belegschaft sei gross, sagte ein Mitarbeiter.
Bei einer Massenentlassung müsste Google dies beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden. Das Amt hat gegenüber Inside IT den Eingang einer Meldung nicht bestätigt. Man nehme keine Stellung zu einzelnen Firmen. Google sei ebenfalls nicht in der Lage, die Angelegenheit weiter zu kommentieren. Milena Kälin
250 Angestellte von Google Zürich haben sich am Mittwochmorgen zu einer Protest-Pause versammelt. Die sogenannten «Zoogler» wissen, dass der Standort Zürich vom Stellenabbau nicht verschont bleibt. Das schreibt das Tech-Magazin Inside IT. Wen es erwischt oder wie viele Stellen betroffen sind, weiss aber keiner. Google schweigt dazu. Die Unsicherheit in der Belegschaft sei gross, sagte ein Mitarbeiter.
Bei einer Massenentlassung müsste Google dies beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden. Das Amt hat gegenüber Inside IT den Eingang einer Meldung nicht bestätigt. Man nehme keine Stellung zu einzelnen Firmen. Google sei ebenfalls nicht in der Lage, die Angelegenheit weiter zu kommentieren. Milena Kälin
Aber nicht nur internationale Techkonzerne sind betroffen. Mit Logitech, einem der weltgrössten Computer-Zubehör-Hersteller, hat gar eine Techfirma von internationalem Format ihren Hauptsitz in der Schweiz. Ob es bei den 400 Angestellten zu Entlassungen kommt, will der Konzern auf Anfrage nicht bekannt geben.
Lieber über- statt untertreiben
Gründe für die Misere in der Technologiebranche sind unter anderem die hohe Inflation und die wachsenden Rezessionssorgen. Insbesondere nachdem der Sektor während der Corona-Pandemie einen Boom erfahren hat, wird er jetzt knallhart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Damit wächst auch der Druck, die gewohnten Margen zu halten. Als erste Sparmassnahme müssen in solchen Krisensituationen die Arbeitsplätze weichen.
Der IT-Experte und ehemalige Softwareunternehmer Urs Prantl (60) relativiert: «Konzerne wie Google überspitzen die Zahl der Kündigungen gerne in einem ersten Schritt. Es fällt danach leichter, die Zahl zurückzuschrauben, anstatt nochmals einen Stellenabbau anzukündigen.»
Schweizer KMU in Lauerstellung
Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels scheinen die vielen frei werdenden Arbeitskräfte für den Schweizer Arbeitsmarkt ein wahrer Glücksfall zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die lokalen KMU nahtlos übernehmen können. «Für kleinere KMU ist es nicht realistisch, die Löhne, die sich ehemalige Big-Tech-Angestellte gewohnt sind, zu zahlen», ordnet Prantl ein. «Die meisten IT-KMU können auch bei non-monetären Benefits nicht mit den grossen Playern mithalten.» Dazu kommt, dass ein Teil der Entlassenen aufgrund ihres ablaufenden Arbeitsvisums ins Ausland abwandert.
Aber Prantl, der selbst schon jahrelang KMU berät, ist sich sicher: «Diejenigen Arbeitskräfte, die auf die Arbeitsbedingungen und Löhne der kleineren Arbeitgeber eingehen, werden sofort vom Arbeitsmarkt aufgesaugt.» Gerade in der IT-Branche ist der Fachkräftemangel akut. Im Fachkräftemangel-Ranking von Adecco belegt die IT-Branche hinter den Gesundheitsberufen den zweiten Platz. Konkret fehlten der Schweiz Mitte Januar 10'300 ausgebildete IT-Fachkräfte. Die nun von Meta, Google und weiteren Techfirmen entlassenen Expertinnen und Experten könnten einen Teil davon abdecken. Sie längerfristig zu binden, wird die grössere Herausforderung.
250 Angestellte von Google Zürich haben sich am Mittwochmorgen zu einer Protest-Pause versammelt. Die sogenannten «Zoogler» wissen, dass der Standort Zürich vom Stellenabbau nicht verschont bleibt. Das schreibt das Tech-Magazin Inside IT. Wen es erwischt oder wie viele Stellen betroffen sind, weiss aber keiner. Google schweigt dazu. Die Unsicherheit in der Belegschaft sei gross, sagte ein Mitarbeiter.
Bei einer Massenentlassung müsste Google dies beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden. Das Amt hat gegenüber Inside IT den Eingang einer Meldung nicht bestätigt. Man nehme keine Stellung zu einzelnen Firmen. Google sei ebenfalls nicht in der Lage, die Angelegenheit weiter zu kommentieren. Milena Kälin
250 Angestellte von Google Zürich haben sich am Mittwochmorgen zu einer Protest-Pause versammelt. Die sogenannten «Zoogler» wissen, dass der Standort Zürich vom Stellenabbau nicht verschont bleibt. Das schreibt das Tech-Magazin Inside IT. Wen es erwischt oder wie viele Stellen betroffen sind, weiss aber keiner. Google schweigt dazu. Die Unsicherheit in der Belegschaft sei gross, sagte ein Mitarbeiter.
Bei einer Massenentlassung müsste Google dies beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden. Das Amt hat gegenüber Inside IT den Eingang einer Meldung nicht bestätigt. Man nehme keine Stellung zu einzelnen Firmen. Google sei ebenfalls nicht in der Lage, die Angelegenheit weiter zu kommentieren. Milena Kälin