Angriff auf Google dank ChatGPT
Microsoft stellt neues Bing mit künstlicher Intelligenz vor

Lange fristete die Suchmaschine Bing ein Mauerblümchen-Dasein im Schatten des allmächtigen Google. Dank AI soll sich dies nun ändern, wie Microsoft an einem Firmenevent verkündete.
Publiziert: 08.02.2023 um 06:53 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2023 um 15:23 Uhr
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Mann der Stunde: OpenAI-CEO Sam Altman am Microsoft-Event in Redmond (USA).
Foto: keystone-sda.ch

Microsoft will mithilfe von Technologie hinter dem Text-Automaten ChatGPT den Marktführer Google bei der Web-Suche herausfordern. Nutzer von Microsofts Suchmaschine Bing sollen Anfragen in Textform eingeben und Antworten in Chat-Form zurückbekommen können. Dies gab der Tech-Gigant aus Seattle bei einer Präsentation am Dienstag bekannt.

Das gilt auch für komplexere Aufgaben: Eines der Beispiele bei der Präsentation war, Bing zu bitten, eine mehrtägige Reise zu planen. Danach kann man die Suchmaschine auch fragen, wie viel die Reise kosten würde und ob man sie anpassen könne.

Die Ende vergangenen Jahres veröffentlichte Software ChatGPT der Entwicklerfirma OpenAI kann sekundenschnell Texte formulieren, die auch von einem Menschen geschrieben worden sein könnten. Das Programm wurde mit gewaltigen Mengen an Texten trainiert und liefert dadurch von der Grammatik her makellose, aber zumindest in der aktuellen Version inhaltlich nicht immer verlässliche Antworten.

AI bald auch in Office-Programmen

Bei Bing kommt eine Weiterentwicklung des öffentlich verfügbaren ChatGPT-Programms zum Einsatz. Microsoft investierte mehrere Milliarden Dollar in OpenAI und bindet Software der Firma auch in seine Office-Büroprogramme ein. Er glaube, dass die Technologie so ziemlich jede Software-Kategorie verändern werde, betonte Microsoft-Chef Satya Nadella. Momentan können sich User auf die Warteliste für das neue Bing setzten lassen.

In Microsofts Beispiel wurde die Suchmaschine etwa auch nach Ersatz für Eier in einem Rezept oder Veranstaltungen in der Nähe gefragt und antwortete in vollständigen Sätzen. Auch kann man fragen, ob eine Ikea-Couch in ein bestimmtes Automodell reinpasst.

Doch Google ist der neuen Konkurrenz dicht auf den Fersen: Es macht im Gegenzug ähnlich funktionierende Chat-Software zum Einsatz in seiner Suchmaschine startklar. Am Montag stellte Google den Plan vor, seine seit Jahren entwickelte Software namens Bard, die sich mit Menschen unterhalten kann, schrittweise für eine breitere Öffentlichkeit verfügbar zu machen, auch in der Web-Suche.

Google wurde durch Ansammlung der richtigen Links zu einem bestimmten Thema zur dominierenden Suchmaschine mit einem Marktanteil von rund 90 Prozent. Seit einigen Jahren bietet Google auch konkrete Antworten zu bestimmten Fragen an. (bö)

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