Tausende Mitarbeiter betroffen
Post macht ein Fünftel ihrer Bürogebäude dicht

Weil die Immobilien der Post immer weniger ausgelastet sind, will das Unternehmen seine Büroangestellten bis im Jahr 2030 in zwölf regionale Hubs verschieben. Ab August startet der erste Standort im Mittelland. Bald sollen Westschweiz und Tessin folgen.
Publiziert: 12.07.2023 um 14:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2023 um 18:09 Uhr
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Die Post will ihre Büromitarbeiter in zwölf regionalen Hubs zusammenziehen. Dies, weil die Büros seit Corona zu wenig ausgelastet sind.
Foto: Marcel Bieri
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Weg mit den teuren Immobilien: Die Post will bis 2030 ihre Bürostandorte drastisch reduzieren und die Mitarbeitenden in regionalen Hubs zusammenziehen. Damit reagiert das Unternehmen auf das seit Corona zunehmende Bedürfnis nach flexiblen Arbeitsbedingungen.

So sei die Auslastung der Büroflächen im Vergleich zum Zeitraum vor Corona um mehr als 40 Prozent gesunken, teilt die Post mit. «Es geht nun um eine wirtschaftliche Nutzung unserer Büroflächen», sagt Nadia von Veltheim (41), Leiterin Immobilien der Post. Rund ein Viertel der über 47’000 Post-Angestellten sind von der Massnahme betroffen.

Büropräsenz für Post weiterhin zentral

Die ersten drei Hubs sollen auf der Ost-West-Achse entstehen – in den Städten Olten SO, Zürich und Bern. Der Poststandort in Olten wird dafür momentan umgebaut. Ab August sollen die Mitarbeitenden aus den bisherigen Standorten in Aarau und Olten dort einziehen. Auch in Bern und Zürich fallen aufgrund des Zusammenzugs mehrere Standorte weg. Die betroffenen Mitarbeitenden wurden bereits in den vergangenen zwei Monaten informiert.

«Unsere Hubstrategie ist die Reaktion auf die Veränderungen in der Arbeitswelt», sagt Valérie Schelker (51), Leiterin Personal bei der Post. Die Zusammenarbeit im Büro sei für die Post weiterhin zentral. «Es braucht einen optimalen Mix, damit die Menschen nicht vereinsamen.» Dazu fördere dies auch die Innovationsbereitschaft und den Zusammenhalt. Dafür würde auch das Zutrittssystem grundlegend angepasst. Nach der Restrukturierung können Mitarbeitende unabhängig von ihrem eigentlichen Anstellungsort in allen regionalen Standorten unkompliziert einen Arbeitsplatz aufsuchen.

Fokus auf Romandie und Tessin

Die Büro-Hubs sollen an Orten entstehen, die mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar sind und angemessene Mietkosten haben. Nach den drei Hubs im Mittelland sollen bald auch welche in der Romandie und im Tessin folgen. Der Fokus auf die französisch- und italienischsprachige Schweiz ist Teil der Strategie. «Wir wollen, dass bis 2024 ein Fünftel der Führungspersonen eine andere Landessprache als Deutsch sprechen», sagt Schelker. Dazu sollen bis dann auch 30 Prozent Frauen Führungspositionen halten.

Gemäss der Post reduziert sich so ihre Bürofläche um ein Fünftel. Was mit den Immobilien geschieht, sei noch nicht abschliessend entschieden. Die Büros der Post befänden sich sowohl in Eigentums- als auch in Mietobjekten. In Zürich-Oerlikon und Winterthur gehörten die Gebäude beispielsweise der Postfinance und sollen auch weiterhin eine Postfiliale beinhalten. Die frei werdenden Büroflächen werden dort weitervermietet.

Die Post schätzt, dass sie mit der Restrukturierung mehrere Millionen Franken einspart. Zudem werde sie dadurch auch nachhaltiger: «Indem wir nicht mehr Flächen als nötig bewirtschaften und heizen, werden auch natürliche Ressourcen geschont», teilt das Unternehmen mit.

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