Dringend notwendig»
Post-Chef Cirillo erklärt Preiserhöhungen

Post-Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen. Der Versand von Briefen und Paketen wird ab dem 1. Januar 2024 teurer. Postchef Roberto Cirillo (52) nimmt Stellung zu den Preiserhöhungen.
Publiziert: 06.07.2023 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2023 um 07:55 Uhr
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A- und B-Post-Briefe werden je 10 Rappen teurer.
Foto: Keystone
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Rolf KromerRedaktor Wirtschaft

Das schenkt ein: Die Post erhöht Anfang 2024 die Preise für Briefe und Pakete. A- und B-Post-Briefe werden je 10 Rappen teurer, kosten künftig 1.20 Franken (A-Post Standardbrief) und 1.00 Franken (B-Post). Ein Economy-Paket bis zwei Kilogramm kostet neu 8.50 Franken (bisher 7 Franken), ein Priority-Paket 10.50 Franken (bisher 9 Franken), das heisst jeweils 1.50 Franken mehr als bisher. Der Preisüberwacher hat den Erhöhungen zugestimmt, wie er und die Post gemeinsam mitteilen.

«Diese Preiserhöhungen sind dringend notwendig», sagt Postchef Roberto Cirillo (52) zum «Tages-Anzeiger». Zum einen aufgrund der anhaltenden Rückgänge der Briefmengen und der Geschäfte am Postschalter. Zum anderen verursache die aktuelle Teuerung der Post erhebliche Mehrkosten bei Energie, Transport, Material und Löhnen.

Es gebe nie einen richtigen Zeitpunkt für Preiserhöhungen. «Es ist aber jetzt höchste Zeit für die Post. 2022 und 2023 tragen wir die Zusatzkosten vollständig selbst», sagt er. Aber irgendwann sei es nicht mehr möglich, dies allein zu stemmen. «Deshalb wälzen wir ab 2024 einen Teil durch die Preiserhöhungen auf die Kundschaft ab.»

Post wollte viel stärker aufschlagen

Die Post versichert, dass sie nur Teile dieser zusätzlichen Kosten an die Kundinnen und Kunden weitergebe. Dass der Preisaufschlag nicht höher ausfiel, liegt offenbar am Preisüberwacher. Dieser gibt an, dass er die Forderungen der Post «deutlich bremsen» konnte.

Im Ergebnis der Verhandlungen seien die Preiserhöhungen rund 70 Millionen tiefer ausgefallen, als von der Post beantragt. So habe die Post die Preise für einen A-Post-Standardbrief auf 1.40 Franken anheben wollen. Nun hat man sich auf 1.20 Franken geeinigt.

Überrissene Forderungen habe man nicht gestellt. «Vielmehr haben wir dem Preisüberwacher den vollständigen Einfluss des wirtschaftlichen Umfelds offengelegt, in dem wir uns aktuell befinden», so Cirillo. «Im Ergebnis der Gespräche mit dem Preisüberwacher sind noch einmal weitere 70 Millionen Franken hinzugekommen, die wir nun selber einsparen müssen.»

Letzte Preiserhöhung liegt nicht lange zurück

Die letzte Preiserhöhung ist nicht lange her: Per Januar 2022 erhöhte die Post die A-Post-Tarife um 10 Rappen, die B-Post-Briefe um 5 Rappen. Das war die erste Erhöhung der Briefpreise seit 18 Jahren. Die Paketpreise blieben im 2022 gleich.

Cirillo rechtfertigte die Preiserhöhung damals mit den gestiegenen Kosten für die Zustellung und mit der Teuerung. Heute sagt er: «Ich halte die Preiserhöhungen für die privaten Haushalte für zumutbar.»

Hier geht es zur Übersicht der Post mit den neuen Preisen.

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