Die Schweizerische Post macht einen Schritt Richtung Lohntransparenz: Per sofort steht in den Stellenausschreibungen, welcher Lohn einen erwartet. Dabei handelt es sich aber um eine Lohnspanne. Der genaue Lohn hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Qualifikation, der Erfahrung oder der Situation auf dem Arbeitsmarkt, wie die Post betont.
Ein erster Blick-Check zeigt: Bei den offenen Stellen der Post finden sich erst wenige Inserate mit der angekündigten Lohnspanne. Ein Beispiel: Als Leiter des Teams Kloten ZH im Bereich Postnetz verdient man bei einer Vollzeitbeschäftigung im Jahr zwischen 77'000 und 87'000 Franken. Das wäre dann zwischen 6000 und 7000 Franken pro Monat.
2500 Inserate pro Jahr
Auch in einem Blogbeitrag macht die Post ein Beispiel. Ein Mitarbeiter im Bereich Logistik-Services verdient in Bern auf 100 Prozent zwischen 56'600 und 66'600 Franken im Jahr. Unter der Lohnspanne steht dann jeweils: «Effektiver Lohn kann je nach Erfahrung und Kompetenz von dieser Lohnspanne abweichen.»
Die Post legt die Löhne für alle Stelleninserate offen, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Post unterliegen. Das sind jährlich rund 2500 Ausschreibungen. Die Lohntransparenz ist Teil des GAV 2021.
Die Post selbst verspricht sich durch den Schritt positive Effekte bei der Rekrutierung. Lohntransparenz würde den Prozess für beide Seiten klarer und effizienter machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand im letzten Moment abspringt, sinkt, wie die Post weiter schreibt.
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn
Zudem setze sich die Post mit diesem Schritt auch für die Lohn- und Chancengleichheit ein – nicht nur zwischen Frauen und Männern, sondern für alle Mitarbeitenden gleichermassen. Das Motto des gelben Riesen lautet: «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.»
Die Post ist zudem überzeugt, dass die Stellensuchenden die Lohntransparenz schätzen. Sie würden sich fairer behandelt fühlen, was sich wiederum positiv auf das Ansehen des Unternehmens auswirke.