Zwar gebe es bei diesen Fällen eine «zeitliche Assoziation» mit der Impfung, schrieb das Heilmittelinstitut Swissmedic weiter. Aber bei keinem bestehe «der konkrete Verdacht, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war». Die Patienten seien zwischen 84 und 92 Jahre alt gewesen und an Erkrankungen verstorben, die in diesem Lebensalter häufig vorkämen, wie zum Beispiel Schlaganfälle oder schwere Infektionen.
Dazu gehört zum Beispiel auch der 91-jährige Mann aus dem Kanton Luzern, der an mehreren schweren Vorerkrankungen litt und und einige Tage nach einer Covid-19-Impfung kurz vor Neujahr gestorben war. Abklärungen der kantonalen Gesundheitsbehörden und von Swissmedic hatten damals ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Impfung «höchst unwahrscheinlich» war.
Über 75 Jahre alt und krank
Gemäss der aktuellen Impfstrategie werden in der Schweiz zur Zeit vor allem besonders gefährdete Personen mit dem höchstem Risiko geimpft. Diese seien älter als 75 Jahre, litten unter chronischen Krankheiten und wohnten oft in einem Alters- oder in einem Pflegeheim, schrieb Swissmedic weiter.
Werde diese gesamte gefährdete Bevölkerungsgruppe in einem kurzen Zeitpunkt geimpft, so müsse aus rein statistischen Gründen «mit einer gewissen Anzahl von Todesfällen gerechnet werden». Dies ändere aber nichts am positiven Nutzen-Risiko-Profil der Covid-19-Impfstoffe.
170'000 Dosen verimpft
Bis am Donnerstag wurden in der Schweiz rund 170'000 erste Dosen der Impfung gegen das Coronavirus verabreicht, wie am Freitag bekannt wurde. In 16 Fällen kam es gemäss Swissmedic zu Nebenwirkungen, die als schwerwiegend eingestuft worden seien.
Dazu gehörten bekannte Unverträglichkeitsreaktionen wie starker Hautausschlag oder ausgeprägte grippale Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder ein starkes Krankheitsgefühl, hiess es auf Anfrage von Keystone-SDA. 26 Meldungen erreichten Swissmedic wegen leichter Reaktionen, die aus den klinischen Studien bereits bekannt waren.
Verdachtsmeldungen über unerwünschte Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe werden von medizinischen Fachexperten in Zusammenarbeit mit sogenannten Pharmacovigilance-Zentren geprüft. Mit dieser konsequenten Marktüberwachung sollen neue, noch nicht bekannte und selten unerwünschte Arzneimittelwirkungen erkannt werden. (SDA/pbe)
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Artikels war der Titel missverständlich formuliert. Es gibt laut Swissmedic im Moment keine Anzeichen dafür, dass die Impfung eine Ursache der Todesfälle war.