«Wir haben ein gutes Ergebnis erreicht und sind zufrieden»
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Swisscom-CEO Aeschlimann:«Wir haben ein gutes Ergebnis erreicht und sind zufrieden»

Swisscom verdient 2022 weniger
Weniger Bonus für Chefetage wegen Netzstörungen

Beim Telekomanbieter Swisscom läuft nicht alles rund: Umsatz und Gewinn gehen zurück, wegen Netzstörungen gibt es weniger Boni für die Chefetage.
Publiziert: 09.02.2023 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2023 um 14:03 Uhr
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Der Telekomkonzern Swisscom verdiente 2022 weniger Geld.
Foto: Keystone

Die Serie von Netzstörungen haben bei der Swisscom auf die Boni der Konzernleitung gedrückt. Diese sanken für das Jahr 2022 auf 2,51 Millionen nach 2,88 Millionen im Vorjahr. Insgesamt fiel somit die Vergütung der Konzernleitung von 8,37 Millionen Franken auf 7,7 Millionen.

Die höchste Vergütung entfällt auf den Ende Mai zurückgetretenen Konzernchef Urs Schaeppi. Der erhielt 753'000 Franken, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Zusätzlich bekam Schaeppi nach seinem Ausscheiden Leistungen von 1,05 Millionen Franken, da aufgrund des Austritts der Erfolgsanteil zu 100 Prozent in bar ausbezahlt wird. Damit summiert sich Schaeppis Lohn auf 1,81 Millionen Franken, nachdem er im Vorjahr noch 1,96 Millionen Franken kassiert hatte.

Sein Nachfolger als Konzernchef, Christoph Aeschlimann, ist im Vergütungsbericht nicht separat ausgewiesen. Er hat den Chefposten seit Anfang Juni inne. «Meine Anstellungsbedingungen sind die gleichen wie die von Urs Schaeppi. Der Ziellohn ist gleich hoch», sagt der neue Swisscom-Chef auf die Frage nach seinem Lohn.

Durchzogenes Ergebnis

Die Swisscom hat im vergangenen Jahr etwas weniger umgesetzt und verdient. Der Umsatz sank um 0,6 Prozent auf 11,11 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn fiel um 1,6 Prozent auf 4,41 Milliarden Franken.

Die Zahlen sind keine Überraschung: Wegen einer Panne hatte der Telekomkonzern provisorische und ungeprüfte Ergebnisse bereits letzte Woche für mehrere Stunden über Nacht auf seiner Homepage aufgeführt. Am vergangenen Freitag entschied sich der Konzern für eine Publikation der provisorischen und ungeprüften Ergebnisse. Die Schweizer Börse SIX ist laut einem Swisscom-Sprecher über den Vorfall informiert worden.

Reingewinn wegen Sondereffekten gefallen

Neu ist indes der Reingewinn: Unter dem Strich erzielte die Swisscom ein Nettoergebnis von 1,60 Milliarden Franken. Das ist ein Rückgang von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Grund für den deutlichen Rückgang sind eine ganze Reihe von Sondereffekten. Im Vorjahr hatten Aufwertungen aus einer Glasfaserkooperation von Fastweb und der Verkauf einer Beteiligung in Belgien für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt, was damals den Gewinn um 20 Prozent nach oben getrieben hatte.

Auf der anderen Seite hat die Swisscom im Jahr 2022 Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 157 Millionen Franken gebildet. Darunter ist eine Busse der Eidgenössischen Wettbewerbskommission Weko von knapp 72 Millionen Franken. Ohne die Sondereffekte wären Betriebs- und Reingewinn gestiegen, hiess es.

Unveränderte Dividende

Mit den Zahlen hat die Swisscom die eigenen Ziele erfüllt. Die Aktionäre sollen wie in den letzten Jahren eine Dividende von 22 Franken pro Aktie erhalten.

Für das laufende Jahr peilt die Swisscom einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken und einen Betriebsgewinn von 4,6 bis 4,7 Milliarden Franken an. Die Investitionen sollen sich auf rund 2,3 Milliarden Franken belaufen. Wenn diese Ziele erreicht werden, will der «blaue Riese» wieder eine Dividende von 22 Franken pro Aktie bezahlen. (SDA/koh)

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