Swiss härter als Easyjet
Flugpassagiere müssen wieder Umbuchungsgebühr bezahlen

Die Pandemie durchkreuzt so manche Reisepläne. Die meisten Airlines zeigen sich deshalb kulant, lassen Passagiere gratis umbuchen. Nicht so die Swiss: Wer dort den günstigsten Tarif wählt, muss für die Umbuchung bezahlen.
Publiziert: 10.10.2021 um 12:22 Uhr
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Die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer steigt wieder. Blick in den Flughafen Zürich.
Foto: imago images/Andreas Haas

Flugpassagiere mussten während der Pandemie viel Geduld und Flexibilität beweisen. Länder passten ihre Einreisebestimmungen und Corona-Einschränkungen teils über Nacht an. Die Traumferien wurden so schnell einmal zum Horrortrip. Die Airlines reagierten darauf mit Kulanz: Passagiere konnten gratis auf neue Reisedaten oder neue Destinationen umbuchen.

Easyjet kulanter als Swiss

Bei der Swiss ist nun allerdings Schluss damit. Wer die günstigsten Tarife bucht, darf neu nicht mehr gratis umbuchen, schreibt die «Sonntagszeitung». Betroffen sind nicht nur Economy-Passagiere: Auch wer in der Business Class den günstigsten Tarif bucht, verliert sein gratis Umbuchungsrecht. Für Umbuchungen auf der Kurzstrecke fallen neu 40 Franken an, auf der Langstrecke sind es gar 115.

Ähnlich wie die Swiss handhaben es auch die anderen Airlines des Lufthansa-Konzerns, darunter Austrian Airlines. Allerdings: Die Lufthansa-Gruppe steht mit ihrem Vorgehen allein auf weiter Flur. Air Franke-KLM, British Airways, Emirates, Delta und sogar der Billigflieger Easyjet bieten weiterhin gratis Umbuchungen an!

Will Swiss mehr Reiseversicherungen verkaufen?

Lobby-Organisationen für Flugpassagiere erheben happige Vorwürfe. «Die Swiss und ihre Schwesterairlines sind auch deswegen strenger als andere Airlines, um der Kundschaft die Reiseversicherung, die sie bei Buchungen mit anbieten, schmackhafter zu machen,» sagt Simon Sommer, Jurist für Fluggastrechte bei der Plattform Cancelled.ch in der «Sonntagszeitung».

Die Swiss weist diesen Vorwurf zurück. Sie argumentiert, dass Reisen mittlerweile wieder besser planbar möglich sind. So steht aktuell kein Land mehr auf der Risikoliste des Bundes.

Branchenkenner gehen denn auch davon aus, dass andere Airlines es der Swiss bald gleich tun. «Ich gehe davon aus, dass die meisten anderen bald nachziehen werden – einige haben das auch schon angekündigt. Bei Trends in der Luftfahrt haben wir es immer mit Herdenbewegungen zu tun», sagt Thomas Jaeger, Chef des Luftfahrtdatenanbieters CH-Aviation, in der «Sonntagszeitung». (sfa)

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