Auf einen Blick
- An Heiligabend und Silvester haben viele Schweizer Geschäfte geöffnet
- Manche sogar an den Feiertagen
- Verkürzte Öffnungszeiten werden vermehrt eingeführt
- Gewerkschaft Unia kritisiert die vermehrte Ausdehnung der Öffnungszeiten im November und Dezember
Wer kurzfristig noch die Sauce fürs Fondue Chinoise oder die letzten Geschenke besorgen muss, kann dies auch an Heiligabend tun. Mancherorts sogar an den Feiertagen. In dieser Übersicht erfährst du, wo du an den Festtagen noch posten kannst.
Supermärkte
Die Migros macht an Heiligabend früher Schluss. Die meisten Filialen sind am 24. Dezember bis 16 Uhr geöffnet. Gleiches gilt für den 31. Dezember. Am 25. und 26. Dezember, sowie am 1. Januar bleiben die Läden – abgesehen von einigen Ausnahmen – geschlossen.
Coop schliesst an Heiligabend eine Stunde später als die Migros, um 17 Uhr. An Silvester bleiben die Läden grösstenteils bis 18 Uhr geöffnet. Auch die Mehrheit der Volg-Filialen sind an Heiligabend und Silvester bis 16 Uhr, an manchen Standorten bis 17 Uhr geöffnet. Beim Supermarkt Spar gibt es kantonale und regionale Abweichungen, mit Öffnungszeiten an Heiligabend bis 15 Uhr im Appenzell, bis 17 Uhr in Bern und bis 18 Uhr in Zürich und im Aargau.
«Jede Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten ist ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen der Detailhandelsangestellten», findet Unia-Sprecherin Elisabeth Fannin (43). «In dieser Zeit sind enorm viele Mitarbeitende, mit denen ich spreche, überfordert. Für das Personal beginnt die stressigste Zeit im Jahr nicht etwa in der Adventszeit, sondern bereits Mitte November mit den grossen Aktionstagen. Dann geht es mit Neujahrsverkäufen im Januar weiter», weiss die Gewerkschafterin. «Zumindest an Heiligabend sollte man es den Arbeitnehmenden ermöglichen, Zeit mit ihren Familien und Freunden zu verbringen.»
Discounter
Auch Aldi Schweiz hat darum verkürzte Öffnungszeiten am 24. Dezember eingeführt. Der Discounter schliesst seine Filialen schweizweit um 17 Uhr. Die Angestellten sollen die Festtage im Kreise ihrer Liebsten geniessen können, heisst es bei Aldi. Denner und Otto’s machen ihre Türen ebenfalls zwischen 16 und 17 Uhr zu. Genau gleich ist es bei Lidl Schweiz, wo man bis 17 Uhr einkaufen kann, mit Ausnahme der Filialen in Einkaufszentren. «Zufriedene Angestellte sind uns sehr wichtig», erklärt Lidl Schweiz die Massnahme der verkürzten Öffnungszeiten gegenüber Blick.
Gewerkschafterin Fannin merkt an, dass verkürzte Öffnungszeiten zwar besser sind als reguläre Ladenöffnungen, aber: «Die Mehrheit der Verkaufsangestellten, mit denen ich spreche, begrüsst Einsätze an Heiligabend bis manchmal 18 Uhr nicht.» Dann kämen sowieso fast keine Kundinnen mehr, werde ihr immer wieder zugetragen. «Viel lieber möchte man in dieser Zeit sein Sozialleben pflegen.»
Viele Arbeitgeber argumentieren, dass an den Feiertagen oftmals genügend Personal zur Verfügung steht, da nicht alle Angestellten Weihnachten feiern. Diese können deshalb von den Sonntagszulagen profitieren.
Das stellt die Unia-Sprecherin nicht in Abrede. Aber: «Oft steht nicht per se die religiös-christliche Bedeutung von Heiligabend oder Weihnachten im Vordergrund. Deshalb ist es nicht nur für Menschen, die Weihnachten feiern, wichtig, freizuhaben. Unsere Gesellschaft braucht Momente, in denen wir füreinander da sein können.»
Shopping-Zentren
Auch die meisten grossen Schweizer Einkaufszentren haben an Heiligabend geöffnet. So kann man im Glattzentrum in Wallisellen ZH bis 17 Uhr einkaufen, genau wie im Zürcher Sihlcity, dem Aargauer Shoppi Tivoli und der Shopping Arena in St. Gallen. Das zweitgrösste Einkaufszentrum der Schweiz, die Mall of Switzerland in Ebikon, und das Emmen-Center in Emmenbrücke LU sind bis 16 Uhr zugänglich.
Ausnahmefälle
Manche Filialen sind von den verkürzten Öffnungszeiten an Weihnachten und Neujahr ausgenommen. Tankstellenshops, Kiosks oder Läden an Verkehrsknotenpunkten, wie am Zürcher Flughafen oder am Bahnhof Basel SBB haben – wie sonst auch – länger als üblich geöffnet. Diese Läden sind zudem auch am 25. und 26. Dezember, und am 1. Januar offen.
Gerade im Kanton Zürich gäbe es bereits liberale Öffnungszeiten, die 96 Stunden Einkauf pro Woche ermöglichen, so Fannin. Warum noch eine Öffnung an Heiligabend nötig ist, erschliesst sich ihr nicht – «Weihnachten kommt schliesslich nicht überraschend.»