Der Anblick ist eindrücklich: In der Mojave-Wüste im US-Bundesstaat Kalifornien reihen sich seit Beginn der Pandemie Hunderte Passagierjets aneinander. Die Maschinen warten dort auf bessere Zeiten. Den Fluggesellschaften drücken die teuren Abstellplätze aufs Portemonnaie. Doch immerhin die tierischen Bewohner der Wüste scheinen sich an den Jets zu erfreuen, wie australische Medien nun berichten.
Die Airline Qantas erzählt in der Heimat die verrückte Geschichte: So hätten Klapperschlangen die stillgelegten A380-Jets der australischen Fluggesellschaft als neue Heimat entdeckt. Qantas-Mitarbeiter haben die Tiere bei einer Inspektion bemerkt. «Die Gegend ist für ihre angriffslustigen Klapperschlangen bekannt, die es sich gern an den warmen Gummireifen und in den Rädern und Bremsen gemütlich machen», zitiert die Airline den Ingenieur Tim Heywood.
Mit Besenstiel auf Räder schlagen
Die Lösung? Der sogenannte «Wheel Wacker». Jedes Flugzeug habe den umgerüsteten Besenstiel spendiert bekommen. Vor der Inspektion der Fahrwerke schlägt man laut Heywood damit an die Räder, um die Tiere zu vertreiben. «Wir haben ein paar Klapperschlangen und auch einige Skorpione entdeckt, aber der Wheel Wacker macht seinen Job und vertreibt sie», sagt der Ingenieur, der in der Mojave-Wüste arbeitet.
Weil die Corona-Fallzahlen weltweit sinken und immer mehr Flugzeuge an den Himmel zurückkehren, leert sich langsam auch der Abstellplatz in Kalifornien. Viele Airlines nehmen ihre stillgelegten Jets schrittweise wieder in Betrieb. Und müssen sich dabei mit den tierischen Zwischenmietern auseinandersetzen. Ingenieur Heywood: «Das ist ein weiteres Zeichen dafür, wie merkwürdig das vergangene Jahr war.» (nim)