Was wurde im Vorfeld der Einführung des Covid-Zertifikats gejammert, geklagt und gedroht. Allen voran Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer hat sich mit Händen und Füssen gegen die Zertifikatspflicht in Beizen gewehrt.
Es hat alles nichts genützt. Seit Montag müssen alle Gäste an der Türschwelle zum Restaurant oder Café ihr Covid-Zertifikat zeigen. Drinnen dürfen Getestete, Geimpfte und Genesene dafür ihre Masken ablegen, müssen sich nicht mehr an Abstandsregeln halten und sich nicht mehr zwischen Plexiglasscheiben quetschen: Diese Massnahmen sind da alle hinfällig.
Viele positive Rückmeldungen
Den Stadtgastronomen Florian Weber (36) freuts. Er führt gemeinsam mit Michel Péclard die Pumpstation Gastro GmbH in Zürich mit insgesamt 15 Lokalen in und um die Stadt Zürich. «Diese Woche ist super gelaufen», sagt Weber. Seine Mitarbeiter bekämen viele positive Rückmeldungen.
Die Lokale seien wieder voll, die zurückgewonnene Normalität wird geschätzt – und auch die Kasse stimmt. «Wir machten diese Woche mehr Umsatz als in den Wochen vor der 3G-Pflicht», sagt der Gastronom.
Volle Auslastung wieder möglich
Der Grund für die Umsatzsteigerung sei der gewonnene Platz in der Innengastronomie: «In gewissen Lokalen haben wir heute bis zu 30 Prozent mehr Sitzplätze als vorher. So können wir das Restaurant wieder voll auslasten.»
Kommt hinzu, dass sich wieder mehr Leute in die Innenräume trauten, die vorher aus Angst vor einer Covid-Infektion eher zu Hause geblieben sind. Dass sie viele Gäste wegen der Zertifikatspflicht verloren hätten, glaubt Weber nicht: «In der Stadt Zürich ist die Impfquote relativ hoch und die Gäste schätzen die zurückgewonnene Normalität im Restaurant.»
«So müssen Restaurants nicht mehr schliessen»
Viele Stadtbeizer blicken ähnlich wie Weber auf die vergangene Woche zurück. Die Gastrogruppen Candrian Catering, Bindella und Wiesner geben sich laut «Tages-Anzeiger» alle zuversichtlich. Stefan Ruprecht vom Berner Restaurant Dampfzentrale steht der Zertifikatspflicht positiv entgegen: «Nur schon für die Planungssicherheit.»«Nur schon für die Planungssicherheit.» Die Restaurants müssten so mit grosser Sicherheit nicht mehr geschlossen werden.
Es gibt aber auch weniger euphorische Stimmen: Die Basler Gastrogruppe Gastrag berichtet von einem Umsatzrückgang von 30 Prozent gegenüber der Vorwoche. Das Zürcher Restaurant Misoga spricht sogar von 40 Prozent. Auch auf dem Land, wo bedeutend weniger Leute geimpft sind, dürften die Umsätze leicht zurückgegangen sein.