Die Schweizer Schuhmarke On wächst rasant. Seit dem Börsengang vor zwei Jahren ist der Umsatz um eine Milliarde Dollar gestiegen. Und das starke Wachstum soll weitergehen: In den nächsten drei Jahren soll sich der Umsatz verdoppeln – auf 3,55 Milliarden Franken. Die Vision des Unternehmens ist es, die hochwertigste Sportbekleidungsmarke der Welt zu werden.
Während die Umsätze steil nach oben gehen, erlebt der Aktienkurs ein Auf und Ab. Seit dem fulminanten Börsengang vor zwei Jahren hat sich der Kurs von 44 auf 23 Dollar fast halbiert. Die On Holding wird derzeit mit 7,5 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,7 Milliarden Franken) bewertet. Kurz nach dem Börsengang stieg die Marktkapitalisierung auf über 10 Milliarden Dollar.
Die Aktien des Sportschuhlabels sind an der New Yorker Börse notiert. Dort gelten andere Offenlegungsvorschriften als in der Schweiz. Unter anderem müssen die Unternehmen detailliertere Angaben zu sogenannten Insidertransaktionen machen. Dabei handelt es sich um Aktienkäufe und -verkäufe von Mitgliedern der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats.
US-Börsenaufsicht legt Transaktionen offen
Aus diesen sogenannten Filings der US-Börsenaufsicht Securities Exchange Commission (SEC) geht hervor, dass On-Manager in den letzten sechs Monaten grössere Aktienpakete verkauft oder ihre Absicht dazu angekündigt haben. Unter anderem sind die beiden Co-Chefs und ein Co-Verwaltungsratspräsident aufgeführt.
Mehr zu On
Die ersten Transaktionen wurden am 28. April 2023 gemeldet. Laut US-Börseninformationen verkaufte Finanzchef und Co-CEO Martin Hoffmann Aktien im Wert von 9,1 Millionen Dollar. Am selben Tag wurden weitere Verkäufe gemeldet: Marc Maurer, ebenfalls Co-CEO von On, stiess Aktien im Wert von 2,3 Millionen Dollar ab.
Am 1. Juni verkaufte Mitgründer David Allemann ein Aktienpaket im Wert von 8,2 Millionen Dollar. Im Juli und September folgten weitere Verkäufe von On-Aktien. Die bisher letzte gemeldete Transaktion datiert vom 2. Oktober. Marc Maurer verkaufte ein Paket im Wert von 1,9 Millionen Dollar.
Insgesamt trennten sich On-Manager von Aktien im Wert von rund 50 Millionen Franken. Wie aus den Unterlagen weiter hervorgeht, wollten sie ursprünglich deutlich mehr Aktien verkaufen. Mehrere Transaktionen kamen nicht zustande, weil der Kurs unter einer festgelegten Mindestlimite lag. Insgesamt meldeten die On-Manager Aktienverkäufe von über 100 Millionen Franken an. Die Hälfte davon konnte realisiert werden.
On: «Nichts Ungewöhnliches»
«Vereinzelte Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats haben einen kleinen Prozentsatz ihrer Aktien verkauft. Zwei der drei Gründer haben keine Verkäufe getätigt», schreibt eine On-Sprecherin. Der Verkauf sei «nichts Ungewöhnliches» und könne unter anderem zu «Diversifikationszwecken» erfolgen.
Und weiter: «Darüber hinaus halten alle Gründer und Mitglieder des Managements die überwiegende Mehrheit ihres Vermögens im Unternehmen und sind somit weiterhin nicht nur emotional, sondern auch finanziell an den langfristigen Erfolg von On gebunden.»
Zwei Jahre nach On Holding ging diese Woche mit Birkenstock ein weiterer europäischer Schuhhersteller an die New Yorker Börse. Doch der Börsengang war ein Flop. Die Aktie gab nach den ersten Handelstagen deutlich nach. Das 1774 gegründete Unternehmen startete mit einem Kurs von 41 Dollar. Am Freitag kostete eine Aktie noch 36 Dollar – ein Minus von 12 Prozent.
Damit wird das Unternehmen noch mit 6,8 Milliarden Dollar bewertet. Beobachter hatten dem deutschen Unternehmen im Vorfeld eine Bewertung von 11 Milliarden Dollar zugetraut. Oliver Reichert, der das Unternehmen seit 2012 leitet, beschreibt die Tage vor dem Börsengang als schwierig. «Es war eine hektische Zeit vor dem Börsengang. Keiner wusste, ob es einen Shutdown gibt und wie sich die Lage entwickelt», sagte er dem «Handelsblatt».
Das Klima für Börsengänge hat sich zuletzt merklich abgekühlt. Konjunktursorgen und knappere Budgets der Konsumenten drücken auf die Bewertungen von Modeunternehmen.
Zwei Jahre nach On Holding ging diese Woche mit Birkenstock ein weiterer europäischer Schuhhersteller an die New Yorker Börse. Doch der Börsengang war ein Flop. Die Aktie gab nach den ersten Handelstagen deutlich nach. Das 1774 gegründete Unternehmen startete mit einem Kurs von 41 Dollar. Am Freitag kostete eine Aktie noch 36 Dollar – ein Minus von 12 Prozent.
Damit wird das Unternehmen noch mit 6,8 Milliarden Dollar bewertet. Beobachter hatten dem deutschen Unternehmen im Vorfeld eine Bewertung von 11 Milliarden Dollar zugetraut. Oliver Reichert, der das Unternehmen seit 2012 leitet, beschreibt die Tage vor dem Börsengang als schwierig. «Es war eine hektische Zeit vor dem Börsengang. Keiner wusste, ob es einen Shutdown gibt und wie sich die Lage entwickelt», sagte er dem «Handelsblatt».
Das Klima für Börsengänge hat sich zuletzt merklich abgekühlt. Konjunktursorgen und knappere Budgets der Konsumenten drücken auf die Bewertungen von Modeunternehmen.
Nach dem Börsengang vor zwei Jahren waren die On-Manager wegen ihrer hohen Gehälter in die Kritik geraten. Die drei Gründer und die beiden Co-CEOs haben sich für 2021 insgesamt 83 Millionen Franken auszahlen lassen. Den höchsten Lohn erhielt Co-CEO Marc Maurer mit 16,9 Millionen Franken. Zwei On-Manager mussten sich in der SRF-Sendung «Gredig direkt» für ihre Bezüge rechtfertigen.
Im Vergleich zu etablierten Konzernen wie Nike, Adidas oder Puma schwangen die Saläre obenaus. Die On-Chefs verdienten mehr als ihre Kollegen von Adidas und Puma zusammen. Nur John Danahoe, CEO von Nike, kassierte mehr. Für das Jahr 2022 haben die Gründer und Manager von On ihre Bezüge deutlich reduziert. Insgesamt bezogen die sechs Mitglieder der Geschäftsleitung 18 Millionen Franken. Am meisten verdiente David Allemann mit 3,9 Millionen Franken.
* Wirtschaftsjournalist Beat Schmid war in seiner Karriere für mehrere grosse Medienhäuser tätig. Er schreibt im SonntagsBlick über Finanzthemen.