Dass am Spital Einsiedeln vieles schiefläuft, ist mittlerweile nicht nur in der Region, sondern schweizweit bekannt. Dennoch sieht sich keiner in der Verantwortung, am Spital wirklich durchzugreifen. Der zuständige Schwyzer Gesundheitsdirektor Damian Meier verweist auf den Markt, der’s richten soll. Der Bezirk Einsiedeln und die Stiftung Krankenhaus Maria zum finsteren Wald verweisen an die private Spitalgruppe Ameos. Und die? Gibt sich wortkarg, weist die Vorwürfe zurück.
Die Verantwortung für die Zustände am Spital Einsiedeln wird wie eine heisse Kartoffel hin und her gereicht. Leidtragende ist die verunsicherte Einsiedler Bevölkerung: Soll man dem heimischen Spital noch vertrauen, oder von Beginn weg nach Lachen oder Schwyz fahren? Die Region hängt an ihrem Spital. Das ist verständlich, schliesslich bietet es 360 Arbeitsplätze. Dutzende, Hunderte Mitarbeitende leisten am Spital Tag für Tag wertvolle Arbeit.
Doch das motivierte Personal alleine wird den Spitälern im Kanton Schwyz nicht aus der Patsche helfen. Vielmehr bringen die Probleme in Einsiedeln auch die Spitäler in Lachen und Schwyz in die Bredouille: Sie konkurrenzieren ums Personal und um die Patienten. Die Frage, ob es im Kanton Schwyz Platz für drei Spitäler hat, stellt sich immer offensichtlicher. Wer nicht bereit ist, sie zu beantworten, nimmt in Kauf, dass einem der drei Spitäler am Ende auf unrühmliche Weise der Schnauf ausgeht. Besser wäre es, mit einer gezielten Planung durch den Kanton Einfluss auf die Zukunft des Schwyzer Spitalwesens zu nehmen.