Auf einen Blick
Viele Menschen wollen für ihre Kinder oder Enkel Geld auf die Seite legen, um ihnen einen guten Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen. Doch selbst ein Kinderkonto mit guten Konditionen wirft heute kaum mehr Zinsen ab.
Soll ich das Geld für das Kind deshalb lieber an der Börse investieren? Und ist das nicht viel zu schwierig und riskant? Blick sprach mit Experte Ralf Beyeler (47) vom Vergleichsportal moneyland.ch über die besten Anlagestrategien für Eltern, Grosseltern, Göttis und Gotten.
Was spricht für Aktien oder ETF für Kinder?
Sparkonten werfen heute einen mickrigen Ertrag ab. Mehr als 1 Prozent pro Jahr liegen kaum drin. Für Experte Beyeler ist deshalb klar: «Bei einem längeren Anlagehorizont von 10 bis 15 Jahren fährt man mit einem breit diversifizierten Aktien-ETF oder Indexfonds in aller Regel besser.» Ein ETF ist ein Finanzprodukt, mit dem man in ganze Märkte investieren kann, anstatt einzelne Aktien zu kaufen.
Der Grund dafür: Weltweit stiegen die Aktienmärkte über längere Zeiträume gesehen fast immer. Für Beyeler sollten Anlegerinnen und Anleger bei einem Welt-ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent rechnen. In der Vergangenheit lag die Rendite oft sogar deutlich höher.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
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Nicht empfehlenswert sind hingegen einzelne Aktien. «Je breiter die Auswahl, desto sicherer ist die Anlage», so Beyeler. «Einzelne Liebhaberaktien sollten höchstens eine Ergänzung sein und nur einen kleinen Teil des investierten Gelds ausmachen.»
Ist das nicht riskant?
Bei allen Anlagen gilt: «Wo man mehr verdienen kann, da ist das Risiko grösser», sagt Beyeler. Auch breit abgestützte ETFs sind riskanter als Geld auf dem Sparkonto. Denn: «Die Gewinne in der Vergangenheit garantieren nicht, dass es immer so weitergeht.»
Dazu kommt: Wer sein Geld investiert, muss mit vorübergehenden Verlusten umgehen können. Ein Absturz von 20 Prozent ist in einem schlechten Jahr durchaus möglich. «Wer dann schlaflose Nächte bekommt, der fährt mit einem Sparkonto besser», so Beyeler.
Was muss ich bei der Auswahl beachten?
Mit einem Fondssparplan bezahlt man regelmässig in einen oder mehrere Fonds ein. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich. Für ein weltweit breit diversifiziertes Portfolio mit einem Weltindex sind Neobanken wie Neon und Yuh günstig, für Kinder auch ein Sparplan-Angebot der Raiffeisen mit einem Weltfonds.
«Bei den klassischen Banken sind die Gebühren oft höher, weil sie ihren Kunden vor allem aktiv verwaltete Fonds verkaufen wollen», so Beyeler. Solche Fonds kosten schnell einmal 2 Prozent des investierten Gelds pro Jahr. Zum Vergleich: Günstige Welt-ETFs kosten 0,2 bis 0,3 Prozent im Jahr.
Gibt es spezielle Sparpläne für Kinder?
Viele Banken bieten Fondssparkonten speziell für Kinder. Dabei erlässt oder reduziert die Bank zum Beispiel die Gebühren für das Depot oder für den Kauf oder Verkauf des ETF.
«Manche Banken bieten die günstigsten Fonds aber nur erwachsenen Kundinnen und Kunden an, nicht jedoch Kindern», sagt Beyeler. So kann es sich lohnen, das normale Angebot der Neobanken zu nutzen statt ein Kinderprodukt der Konkurrenz.
Sind Börseninvestitionen nur etwas für Reiche?
Einige Banken verlangen Einlagen von 1000 Franken oder mehr, um Geld anzulegen. Doch viele Angebote sind niederschwellig. Manche Anbieter investieren das Geld bereits, wenn 100 Franken einbezahlt sind. Oftmals müssen jedoch ganze Anteile am Fonds gekauft werden.
Dazu ist zu bedenken: «Wer sehr kleine Beträge anlegen will, muss natürlich besonders auf die Gebühren achten, damit unter dem Strich noch etwas übrig bleibt», sagt der Experte.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.