Wo du noch 1 Prozent bekommst
Sparzinsen sind im Sturzflug – das kannst du jetzt tun

Die Zinsen für Sparerinnen und Sparer fallen weiter. Es gibt immer weniger Rendite auf dem Sparkonto. Wo bekommst du aber doch noch ansprechende Zinssätze? Und was sind die Alternativen, um das Geld trotzdem für dich arbeiten zu lassen? Blick klärt auf.
Publiziert: 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 14:51 Uhr
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Bei den Banken bekommst du für dein Geld auf dem Sparkonto immer weniger Zins.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Sparzinsen sinken weiter, Durchschnitt nur noch 0,35 Prozent für Erwachsene
  • Kleinere Banken bieten höhere Zinssätze bis zu 1 Prozent
  • Säule 3a, Festgeldkonten, Kassenobligationen und Aktienportfolios als Alternative
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

«Das sind keine guten Nachrichten für Sparerinnen und Sparer», bringt es Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichsdienstes Moneyland, gleich auf den Punkt. Die Phase von steigenden Zinsen war nur von kurzer Dauer. Im Januar stürzen die Zinssätze nämlich weiter ab. Im Durchschnitt erhalten Erwachsene auf Schweizer Sparkonten nur noch 0,35 Prozent Zins, wie eine Moneyland-Analyse aufzeigt. Zum Vergleich: Vor gut einem Jahr waren es noch 0,8 Prozent.

Und das Licht am Ende des Tunnels ist noch nicht zu sehen. «Es ist davon auszugehen, dass die Sparzinsen im Verlauf dieses Jahres noch weiter sinken», meint Manz. Was können Sparerinnen und Sparer also tun? Wir helfen weiter.

Wo bekomme ich den höchsten Zins?

Eine Möglichkeit ist natürlich, eine alternative Bank zu suchen. Einige Banken bieten immer noch deutlich überdurchschnittliche Zinssätze an. Es sind vor allem die kleineren Finanzinstitute, die sich von der Masse abheben. So gibt es auf das «Sparkonto Plus» der waadtländischen Caisse d'épargne d'Aubonne den höchsten Zinssatz von 1 Prozent.

Bei der Spar- und Leihkasse Frutigen bekommst du auf dem «Sparkonto plus 12 Monate» noch 0,9 Prozent, die Clientis Caisse d'épargne Courtelary im Berner Jura und die Glarner Regionalbank versprechen noch 0,8 Prozent.

0,75 Prozent gibt es bei der Genossenschaftsbank WIR, der Uster BSU und dem Konto «Steinbockkonto Plus» der Bank EKI in Interlaken.

Wo stehen die Zinsen der grösseren Banken?

Die Zinsen der grössten Geldhäuser der Schweiz sind tief. Bei der Grossbank UBS gibt es aufs Sparkonto noch 0,45 Prozent. Die von der UBS übernommene Credit Suisse weist wie schon seit längerem die gleichen Zinssätze auf. Mit ihrem Mitgliederangebot steht die Raiffeisenbank Schweiz noch leicht höher. Die Genossenschaft empfiehlt ihren Banken einen Zinssatz von 0,5 Prozent. Wer kein Mitglied ist, erhält nur 0,25 Prozent.

So viel Zins erhältst du auf dem Sparkonto

Bank Zins
UBS0,45 Prozent bis 50'000 Franken, dann 0,15
Credit Suisse0,45 Prozent bis 50'000 Franken, dann 0,15
RaiffeisenFür Mitglieder 0,5 Prozent bis 100'000 Franken, sonst 0,25
Zürcher Kantonalbank0,4 Prozent bis 25'000 Franken, dann 0,1
PostFinance0,3 Prozent bis 50'000 Franken, dann 0,05

Die Zürcher Kantonalbank bietet 0,4 Prozent, die PostFinance sogar nur 0,3 Prozent.

Wie sieht es für das Jugendsparkonto aus?

Für die Sparkonti der Kinder sieht es noch nicht ganz so schlimm aus. Doch auch die Zinssätze der Jugendsparkonten in der Schweiz sind auf durchschnittlich 0,71 Prozent gefallen, wie Moneyland in ihrer Analyse ausweist.

Am meisten Zins gibt es zurzeit auf den Jugendsparkonten der Caisse d'épargne d'Aubonne, der Basler Kantonalbank, der Tessiner BPS und der Thuner AEK Bank sowie der Spar- und Leihkasse Wynigen, Stammheim und Bucheggberg. Hier arbeitet das Geld überall mit je 1 Prozent.

Was können Sparerinnen und Sparer sonst tun?

Die Gründe für die tiefen Zinsen liegen zum einen bei der Schweizerischen Nationalbank, die den Leitzins im letzten Jahr auf noch 0,5 Prozent gesenkt hat. Zum anderen sind aber auch strategische Überlegungen der einzelnen Banken verantwortlich. Da aber weiterhin mit fallenden Sparzinsen zu rechnen ist, könnten Alternativen interessant werden.

Etwas höher sind die Zinsen auf den Säule-3a-Konten – gemäss dem Vergleichsdienst gibt es durchschnittlich 0,6 Prozent. Allerdings sind die 3a-Gelder bis fünf Jahre vor Erreichen des Rentenalters gesperrt. Ein Einzahlen ist langfristig aber trotzdem sinnvoll.

Der Vergleichsdienst hebt noch eine andere Variante hervor: «Bei Festgeldkonten und Kassenobligationen gibt es je nach Laufzeit Angebote mit einer höheren Verzinsung als auf gewöhnlichen Sparkonten.» Auch hier ist das Geld gesperrt, allerdings nur für die jeweilige Laufzeit.

«Langfristig ist mit einem gut diversifizierten Aktienportfolio eine deutlich höhere Rendite als mit Sparkonten zu erwarten», heisst es abschliessend. Wer das Risiko auf sich nehmen will und zumindest kurzfristig mit Verlusten leben kann, ist also auch an der Börse gut aufgehoben.

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