Die grosse Übersicht zu den aktuellen Sparzinsen
«Nach dem SNB-Entscheid ist leider wieder mit grösseren Senkungen zu rechnen»

Sparerinnen und Sparer bekommen bald noch weniger Zins für ihr Vermögen auf dem Konto. Der Zinsentscheid der SNB spielt ihnen nicht in die Karten. Blick hat die grosse Übersicht.
Publiziert: 13.12.2024 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2024 um 16:19 Uhr
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Welche Banken erhöhen die Zinsen? Und welche verzichten vorerst?
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Es war ein überraschender Schritt: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte am Donnerstag den Leitzins um satte 0,5 Prozentpunkte. Es war der erste Entscheid von Neu-Präsident Martin Schlegel (48). Der Leitzins liegt jetzt bei 0,5 Prozent.

Für Sparerinnen und Sparer ist das alles andere als ein Vorweihnachtsgeschenk. Denn wie Benjamin Manz (42), Geschäftsführer vom Vergleichsdienst Moneyland, prognostiziert: «Es ist leider wieder mit grösseren Senkungen der Sparzinsen zu rechnen.» Eine solche Zinssenkung der SNB nutzen die Banken nämlich gern als Begründung, ihre Sparzinsen ebenfalls nach unten anzupassen.

Keine klaren Prognosen

Das passiert allerdings nicht von heute auf morgen – oder von gestern auf heute. Viele Banken lassen sich dabei nicht in die Karten schauen. «Wir beobachten den Markt sowie die Entscheide der SNB laufend und überprüfen unser Angebot permanent», heisst es bei den meisten. Einzig Raiffeisen und die Bank Cler verzichten – wenn auch nur «vorerst» – auf eine Zinsanpassung.

Der Blick in die Vergangenheit verspricht aber nichts Gutes. Viele Finanzinstitute haben nach den letzten Zinssenkungen der SNB in den vergangenen drei Monaten bereits ihre Sparzinsen nach unten gedrückt. Gut möglich, dass ab Januar 2025 eine weitere Welle auf uns zukommen wird. Zwei Finanzinstitute machen den Anfang: Die Zuger Kantonalbank senkt ihre Sparzinsen von 0,2 auf 0,1 Prozent und die Neobank Yuh reduziert von 0,75 auf 0,25 Prozent – beide per 1. Januar 2025.

Senkung seit Oktober 2024

Derweil hat Blick die Angaben auf den Websites von über 20 Banken untersucht: Die Mehrheit von ihnen hat seit Oktober bereits an der Sparzinsschraube gedreht. Die St. Galler, Nidwaldner und Glarner Kantonalbank senkten von 0,4 auf 0,3 Prozent. Bei der UBS gibt es aufs Sparkonto noch 0,45 Prozent. Bei der Credit Suisse hat die Grossbank ebenfalls an den Zinsen geschraubt: Auf das klassische Sparkonto bekommen Kunden gleich viel Zins wie bei der UBS. Die Bündner Kantonalbank befindet sich auf demselben Niveau.

In den Kantonen Bern und Basel sind die Kantonalbanken weniger grosszügig. Hier regiert ein Sparzins von 0,25 Prozent. Die Zürcher Kantonalbank hat die Zinsen im November angepasst – von 0,6 auf 0,4 Prozent. Bei der Postfinance gibt es derweil noch 0,3 Prozent.

Die Migros-Bank und die Luzerner Kantonalbank stechen in der Auswertung heraus. Ihr Sparzins beträgt immerhin noch 0,5 Prozent. Raiffeisen hat im November zuletzt an den Zinsen geschraubt und plant, diese auch im Januar 2025 beizubehalten: Sie empfiehlt ihren Banken, 0,25 Prozent Zins auf das Sparkonto zu geben – für Mitglieder 0,5 Prozent.

Die höchsten Zinsen bei einer Neobank

Nur wenige Finanzinstitute haben diesen Herbst ihre Sparzinsen noch gar nicht angepasst. Dazu zählen die Genfer und Thurgauer Kantonalbanken. Ihr Zins beträgt weiterhin grosszügige 0,5 respektive 0,4 Prozent. Die Bank Cler vergibt 0,35, Valiant 0,4 und Avera 0,45 Prozent. Die Aargauer Kantonalbank bleibt auf dem niedrigen Zinsniveau von 0,2 Prozent.

Die Neobank Alpina weist mit 0,75 Prozent den höchsten Sparzins der untersuchten Finanzinstitute auf. Auf der anderen Seite steht Neon. Seit Dezember gibt es dort keine Zinsen mehr. Die Begründung: die SNB-Zinsentscheidungen.

Übrigens: Bei den meisten Banken gelten die Zinsen nur bis zu einem gewissen Vermögen – beispielsweise 50'000 oder 100'000 Franken. Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich.

Für Sparerinnen und Sparer sind die Aussichten also trüb. Und kommt es sogar noch schlimmer? Als sich die Schweiz das letzte Mal auf einem tiefem und negativen Zinslevel befand, erhöhten einige Banken sogar ihre Gebühren – beispielsweise auf die Kontoführung. Benjamin Manz entwarnt allerdings: «Wir erwarten noch keine Gebührenerhöhungswelle – auch 2025 werden von Marktbeobachtern zurzeit keine Negativzinsen erwartet.»

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