Sonderfall bei Russen-Sanktionen
Warum diese Oligarchen-Yacht versteigert werden darf

Russland ist mit Sanktionen belegt, Vermögen superreicher Landsmänner und -frauen werden eingefroren. Verkauft werden dürfen Immobilien, Yachten und Co. aber nicht. Doch es gibt Ausnahmen.
Publiziert: 27.06.2022 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2022 um 15:00 Uhr
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Sitzt im Hafen von Gibraltar fest: Die Luxusyacht Axioma des russischen Oligarchen ...
Foto: imago/Peter Seyfferth

Yachten und Immobilien beschlagnahmt, russische Vermögen eingefroren: Die Sanktionen gegen Russland zielen darauf ab, die Superreichen des Kreml-Landes zu zermürben und Kriegstreiber Wladimir Putin (69) unter Druck zu setzen. Veräussert werden dürfen die eingefrorenen und beschlagnahmten Vermögenswerte aber nicht. Es gilt sogar Sorge zu tragen, dass etwa Yachten während dieser Zeit nicht beschädigt oder Immobilien nicht besetzt werden.

Die Luxusyacht des russischen Oligarchen Dmitrij Pumpjanskij (58), die in Gibraltar festsitzt, wird jedoch nun versteigert. Die Axioma ist damit das erste Schiff, das aufgrund von Sanktionen gegen Russland und dessen Elite wohl den Besitzer wechselt, schreibt «Focus.de» unter Berufung auf den Youtube-Kanal «Esysman Superyachts».

Kredit muss getilgt werden

Warum es sich bei der Axioma um einen Sonderfall handelt? Pumpjanskij steht bei der US-Bank J.P. Morgan in der Kreide, besser gesagt seine Briefkastenfirma Pyrene Investments. Die Höhe des Kredits: 20,5 Millionen Euro. Weil seine Vermögen aufgrund von europäischer und britischer Sanktionen eingefroren sind, kann er diesen Kredit nicht zurückzahlen – ein klarer Bruch des Kreditvertrags.

Der Oberste Gerichtshof von Gibraltar – eine britische Exklave – hat nun das Recht, das Schiff zu veräussern, um den Kredit decken zu können, schreibt «Focus.de». Der Erlös für die Superyacht dürfte reichen, um die Kreditschulden zu tilgen.

Das Schiff ist 73 Meter lang und kostet 75 Millionen Dollar. Es bietet über 30 Personen Platz. Vier Decks, zwei Pools, Sauna, Fitnessraum – es fehlt an nichts. Laut dem Online-Magazin konnte die Yacht gechartert werden – für 475'000 Euro pro Woche. (uro)


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