So sparen sie Tausende Franken
Der miese Trick von geretteten Skifahrern

Wintersport ist ein teurer Spass. Vor allem, wenn man sich dabei verletzt. Viele Touristen machen sich deshalb aus dem Staub, ohne ihre Rechnungen für Rettung, Transport und Behandlung zu bezahlen.
Publiziert: 15.02.2023 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2023 um 08:46 Uhr
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Auf Schweizer Skipisten wird jedem erst einmal geholfen.
Foto: Nathalie Taiana

Unfälle auf der Piste gehen sehr schnell ins Geld! Die Rettung kostet, die Operation des Beinbruchs und die Pflege danach. Ein lukratives Geschäft für Retter und Mediziner bei gut gefüllten Hotels und Ferienwohnungen in den Skigebieten. Würde man meinen. Das sind die Rettungen aber nicht. Denn: Immer öfter bezahlen die Wintersportlerinnen und Wintersportler ihre Rechnungen nicht. Oder noch mieser: Sie lassen sich unter falschem Namen retten und aufpäppeln. Und machen sich dann aus dem Staub. Ohne zu bezahlen.

Die Dummen sind Rettungsdienste, Ärzte und Spitäler in den Bergen. Sie bleiben auf ihren Kosten sitzen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. In der Schweiz gilt die sogenannte Aufnahmepflicht. Heisst: Wer auf der Piste crasht, der muss gerettet und versorgt werden, ohne dass er zuerst auch nur einen Franken bezahlt. Oder etwa die Kostengutsprache einer Versicherung vorweisen zu müssen.

200 Fälle pro Jahr allein im Oberwallis

Im Kantonsspital Graubünden werden pro Jahr 200'000 bis 500'000 Franken nicht bezahlt. Die Berner Oberländer Spitalgruppe FMI, die Häuser in Frutigen, Meiringen und Interlaken betreibt, muss im langjährigen Schnitt gar vier Prozent aller ins Ausland verschickten Rechnungen abschreiben, wie es im Bericht weiter heisst. Das Spitalzentrum Oberwallis mit den Standorten Visp VS und Brig VS muss in 200 Fällen ein Inkassobüro einschalten.

So kommen die beiden Spitäler immerhin noch in 100 Fällen zu ihrem Geld. «Praktisch unmöglich» sei dies aber bei Bewohnern von Ländern in Osteuropa und in arabischen Staaten, heisst es im «Tages-Anzeiger». Allerdings stehen auch Schweizerinnen und Schweizer auf der Liste der säumigen Zahler. Und zwar in Fällen, in denen die Kosten die Grenze übersteigen, die von der Grundversicherung übernommen wird.

Zahl der Fälle steigt

Vor allem in Graubünden und im Wallis nehmen solche Fälle zu. Zwei Personen kümmern sich allein in Chur um das Eintreiben von nicht beglichenen Rechnungen. Im Oberwallis sind es bis zu 350 Stellenprozente, die dafür aufgewendet werden.

Die Luftretter von Rega und Air Zermatt sind von ähnlichen Phänomenen betroffen. (pbe)

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