Das verdirbt einem die schönsten Ferien, wenn der letzte Ferientag mit stundenlangem Warten auf unbequemen Plastikstühlen am Flughafen endet.
Genau das ist Blick-Leser Fabian N.* passiert, als er am 11. August nach einer Woche Badeferien von Kreta zurück nach Basel fliegen wollte – mit einem Flug von Smartlynx, der lettischen Pannen-Airline.
Diese hatte bereits vor gut einem Monat für negative Schlagzeilen wegen Verspätungen gesorgt. Bis zu zehn Stunden mussten Passagiere in Basel oder Kreta ausharren, ehe sie endlich ins Flugzeug steigen konnten. Oder gar elf Stunden für einen Flug nach Rhodos.
Einer der damals Betroffenen: Blick-Leser Patrick Olloz (38) aus Frick AG beklagte sich schon Anfang Juli: «Meine Frau, meine Kinder und ich sind seit 3.30 Uhr auf den Beinen, wollten rechtzeitig am Flughafen sein – und dann sagte man uns nur, dass der Flug erst am Nachmittag gehe», so Olloz frustriert.
Schmutziges Flugzeug
Die Airline gelobte daraufhin im Blick Besserung, entschuldigte sich bei den betroffenen Passagieren, musste Probleme eingestehen. Eine Weile lang lief scheinbar alles gut, bis zum letzten Mittwoch: Um 9.35 Uhr hätte der Smartlynx-Flug von Heraklion nach Basel starten sollen, effektiv dauerte es bis kurz vor 14 Uhr, ehe die Passagiere an Bord gehen konnten.
Viereinhalb Stunden warten sind das eine, das Informationschaos das andere: Blick-Leser Fabian N. berichtet von drei verschiedenen Flugnummern und skurrilen Bordkarten. Die Startzeit 9.35 Uhr liegt deutlich vor der Einstiegszeit um 10.15 Uhr. «So ein Chaos habe ich noch nie erlebt», sagt der Smartlynx-Passagier zu Blick. «Auch die Durchsage, wo wir uns ein Sandwich abholen könnten, hat niemand verstanden.»
Doch mit dem Einsteigen steht der letzte Ärger für die frustrierten Passagiere erst noch bevor: «Das Flugzeug war schmutzig und es hat gestunken», erzählt der Leserreporter.
Technische Störung
Blick konfrontiert Smartlynx mit den Vorwürfen. Airline-Sprecher Jan Limbach muss die erneute Verspätungspanne einräumen: «In dem von ihnen benannten Fall gab es aufgrund einer technischen Störung Verspätungen auf vier aufeinanderfolgenden Flügen.» Um die Passagiere zeitnah zu befördern, habe die Airline neben der eigenen Ersatzmaschine zusätzlich eine externe Airline beauftragt.
Das sei auch der Grund für das Nummernchaos und für Schmutz und Gestank: «Es hat sich nicht um ein Flugzeug der Smartlynx-Flotte gehandelt. Wir gehen diesen Beschwerden bereits nach», beteuert Sprecher Limbach und sag nochmals Sorry: «Unser Flugprogramm war in den letzten Wochen stabil, wir bedauern diesen erneuten Vorfall sehr. Wir entschuldigen uns daher ausdrücklich bei den betroffenen Passagieren.»
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Noch keine Entschädigungen bezahlt
Zurück in Basel wendet sich Fabian N. an Reiseveranstalterin TUI, um eine Entschädigung für den unschönen Abschluss der Ferien zu bekommen. TUI-Sprecherin Milica Vujcic nimmt die Airline in Schutz: «Die Probleme bei Smartlynx sind behoben, die Verspätung war auf eine technische Störung zurückzuführen.» Bezüglich Entschädigung spielt sie den Ball an die Fluggesellschaft zurück: «Wenn der Kunde sich direkt bei der Airline meldet, fährt er besser. Darauf weisen wir die Kunden gerne hin.»
Nun bleibt die Frage, wie lange es dauert, bis die Entschädigung tatsächlich auf dem Konto der Kunden liegt. Nach den Zwischenfällen Anfang Juli hat Smartlynx schnelle Erledigung innert vier Wochen versprochen. Auf die Frage von Blick, ob bereits gezahlt wurde, weicht der Sprecher aus: «Alle gemeldeten Fälle sind bereits in Bearbeitung.» Eine Zahlungsbestätigung klingt anders.
* Name der Redaktion bekannt