Skiwochenende – BLICK hat bei Spitälern nachgefragt
Viele Corona-Patienten, wenige Skiunfälle

Sonne und Schnee locken in die Berge. Die verunfallten Skifahrer landen derweil im Krankenhaus, wo ohnehin Ärzte und Pfleger am Limit sind. Eine Bilanz vom Wochenende.
Publiziert: 21.12.2020 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2021 um 14:33 Uhr
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Verletzte Skisportler sollen das Gesundheitswesen nichts zusätzlich belasten.
Foto: Keystone
Marc Iseli

Die Skipisten sind in Graubünden, Bern und dem Wallis immer noch offen. Die Lifte laufen, die Sonne scheint, die Menschen stehen Schlange. Die Stimmung ist zurückhaltend, aber gut. Endlich Ferien.

Das Problem: Das Gesundheitssystem läuft bereits im Krisenmodus. Einige grosse Eingriffe können trotz hoher Dringlichkeit nicht mehr durchgeführt werden. Die Kapazitäten auf der Intensivstationen sind ausgeschöpft. Eine Übernahme durch andere Spitäler ist nicht möglich.

Patienten werden bereits triagiert. Nach Schweregrad und Prognose. Sie werden vom Notfall entlassen, obschon sie unter anderen Umständen im Spital bleiben müssten.

Mehrere Spitäler anfahren

Die Spitze des Eisberges: Ambulanzen müssen mehrere Spitäler anfahren, bis sie Platz für einen Patienten finden. Zu gross ist die Personalnot in den Krankenhäusern, auch weil Pfleger und Ärzte wegen Isolation, Quarantäne oder Krankheit ausfallen.

Andernorts sind die Menschen auf den Ski. Sie fahren die schwarze Piste runter, als gäbe es kein Corona. Geht das auf?

BLICK hat bei den Rettungsdiensten und bei Spitälern nachgefragt. Am Kantonsspital in Chur GR war die Lage am Sonntag mit zwei Verletzten sehr ruhig. Dafür war der Samstag ein Hochleistungstag. Zehn Personen wurden ab der Piste eingeliefert, sieben wurden operiert, einer landete auf der Intensivpflegestation.

«Ein sehr ruhiges Wochenende»

Ähnlich die Lage im Wallis: Die Rettungssanitäter der Air Zermatt hatten eine «sehr ruhiges» Wochenende, wie es heisst. «Trotz hervorragender Scheebedingungen und gutem Wetter.» Was das für das Spital in Visp heisst, steht noch aus. Eine Anfrage von BLICK ist offen.

«Wir hatten am Wochenende drei Unfälle im universitären Notfallzentrum, die auf Wintersport zurückzuführen sind», sagt ein Sprecher des Berner Inselspitals zu BLICK.

Aus dem Oberwallis heisst es: «Die Skiunfälle übers Wochenende haben das Spitalzentrum Oberwallis nur marginal belastet. Das Spitalzentrum Oberwallis verfügte während des gesamten Wochenendes über genügend Intensivpflegebetten, sowie Spitalbetten der Akutpflegestationen, um die hospitalisierten Skisportler medizinisch-pflegerisch zu versorgen.»

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