Schweizer Restaurants müssen ab Dienstag bis am 22. Januar dichtmachen. Das führt zu heftigen Reaktionen aus der Branche. «Der Bundesrat verkennt, dass das Gastgewerbe brennt. Ein sofortiger Lockdown ist beschlossene Sache, aber schnelle und einfache Hilfsmassnahmen wie im Frühjahr sind noch nicht in Sicht», sagt Casimir Platzer (58), Präsident von Gastrosuisse.
«Für das Gastgewerbe ist das eine Katastrophe. Unzähligen Betrieben wurde so die letzte Hoffnung genommen. Konkurse sind kaum mehr abzuwenden. Zehntausende Arbeitsplätze werden verschwinden», sagt er weiter.
«Für viele kommt Hilfe zu spät»
«Für unzählige Restaurants bedeutet das das Ende», sagt Platzer. «Die Krise wird auf dem Rücken einer einzigen Branche ausgetragen, helfen will man uns aber nicht», ärgert er sich. Der Bundesrat müsse nun zusammen mit den Kantonen schnelle Hilfsmassnahmen definieren.
«Für viele wird aber die Hilfe zu spät kommen, denn es wird in vielen Fällen noch mindestens einen Monat dauern, bis Entschädigungen erfolgen werden», befürchtet der Präsident von Gastrosuisse.
Viele Beizer würden nicht wissen, wie sie die Dezemberlöhne bezahlen sollen. «Die Gastrolandschaft wird nach Corona nicht mehr gleich aussehen wie zuvor. Nun trifft es auch gesunde Betriebe, die unverschuldet in diese Situation gekommen sind.»
«Faktisch ein Arbeitsverbot»
Bundesrätin Simonetta Sommaruga (60) erklärte die Schliessungen vor den Medien. «Wir wissen von den Erfahrungen gewisser Kantone, welche ihre Restaurants geschlossen hatten, dass man mit diesen Massnahmen die Infektionen in den Griff bekommen kann», sagt sie. «Es wird für viele Betriebe schwierig werden, das ist uns bewusst. Aber wir werden ihnen helfen. Restaurantschliessungen sind einschneidend für viele Menschen, sie sind faktisch ein Arbeitsverbot.»