Die Schweizer Bevölkerung muss sonntags auch unter den strengeren Regeln nach Weihnachten nicht auf frische Gipfeli verzichten. Allerdings lassen auch die neuen Vorgaben des Bundesrats von heute Freitag wieder Interpretationsspielraum offen.
Klar ist, Bäckereien dürfen nach In-Kraft-Treten der Regeln am 22. Dezember an Sonntagen das ganzen Sortiment anbieten, sofern sie zwei Drittel ihres Umsatzes mit Backwaren und Confiserieangeboten erzielen. Angegliederte Cafés und Tearooms von Bäckereien müssen geschlossen bleiben.
Der Präsident des Schweizerischen Bäcker-Verbands Swissbacker (SBC), Silvan Hotz, geht davon aus, dass Bäckereien mit Gastroangeboten diese dann mit Plastikfolien abdecken können, wie er zu BLICK sagt. Hingegen dürften gemässer seiner Schlussfolgerung für nächsten Sonntag dieselben Regeln gelten wie vergangenen Sonntag, wo grosse Verwirrung herrschte.
Take-away Bäckereien im Clinch
Da Stand letzte Woche, die Restaurants gemäss BAG sonntags öffnen durften, empfahl der Verband deshalb Bäckereien mit Cafés die Türen zu öffnen. Ebenso interpretierte der Verband, dass Bäckereien, welche zu einem Take-away umgestaltet sind und nur zum unmittelbaren Verzehr geeignete Speisen und Getränke anbieten, nicht schliessen mussten.
Nächster Sonntag dürfte sich deshalb das Gipfeli-Chaos wieder holen. Damals schlossen nur wenige 100 Meter von einander entfernt einige Bäckereien, weil der Bund für Sonntage Ladenschliessungen anordnete. Andere hingegen beriefen sich auf die Empfehlung des Bäcker-Verbands Swissbaker (SBC) und hatten geöffnet.
Trotz Wirrwarr findet Hotz: «Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen und dürfen uns nicht beklagen, weil wir auch im Lockdown offen bleiben konnten.»