Endlich! Der Corona-Impfstoff steht schon vor der Tür. Die Bewilligung der europäischen Gesundheitsdirektionen steht noch aus, wird aber bald erwartet. Ist man in Europa auf die Verteilung vorbereitet und will sich die Bevölkerung der Impfung überhaupt unterziehen? Die «Berner Zeitung» hat einen grossen Überblick erstellt.
In Deutschland will man am 27. Dezember mit den Impfungen starten, wenn die europäische Arzneimittelbehörde den Impfstoff von Biontech und Pfizer zulässt. Die Impfung erhalten zuerst Menschen über 80 Jahre. Sowie Mitarbeitende von Alten- und Pflegeheimen und Personal im ambulanten Pflegebereich.
In der zweiten Runde erhalten Personen ab 70, Demenzkranke, Menschen mit Trisomie 21 und Transplantationspatienten, ausserdem Menschen in Obdachlosen- und Asylbewerberunterkünften sowie enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen die Impfung. Danach kommen Personen ab 60, Menschen mit chronischen Krankheiten, Personen «in besonders relevanter Position in staatlichen Einrichtungen», aber auch Erzieher, Lehrer und Personen im Einzelhandel. Die deutsche Regierung rechnet mit etwa 70 Prozent Impfbereitschaft.
Skepsis ist gross
In Österreich setzt man frühestens ab Heiligabend auf die Impfungen. Momentan ist noch nicht klar, wer wann geimpft wird. Laut einer Umfrage wollen sich aktuell gerade 17 Prozent der Bevölkerung ganz sicher impfen lassen.
Die Franzosen impfen zuerst in Alters- und Pflegeheimen. Doch die Skepsis in der Bevölkerung ist gross. Wie die «Berner Zeitung» schreibt, wollen sich 38 Prozent der Bevölkerung nicht impfen lassen.
Grossbritannien ist gestartet
Am 8. Dezember begannen die Impfungen bereits in Grossbritannien. Aktuell wollen sich 75 Prozent im Land wahrscheinlich impfen lassen.
Noch länger dauert es in den Niederlanden. Bisher peilen die Verantwortlichen den Impfbeginn Mitte Januar an. Zuerst geimpft werden gut 450'000 Mitarbeitende von Kliniken und Pflegeheimen. Eine Umfrage ergab eine Impfbereitschaft von 57 Prozent in den Niederlanden.
Dreimal so viele Dosen
Spanien ist das Land der weltweit höchsten Impfrate. Doch bei der Corona-Impfung sieht das anders aus: Wie eine Umfrage zeigte, will man sich erst nach gut einem Jahr der Impfung unterziehen. Dennoch hat Spanien für seine 47 Millionen Einwohner rund 140 Millionen Impfdosen bestellt. Und will möglichst im Januar zur Tat schreiten.
In den jüngsten Umfragen ist die Impfbereitschaft in Italien gestiegen. 8 von 10 Italiener wollen sich demnach impfen lassen.
Situation in der Schweiz
In der Schweiz ist die Impfbereitschaft weitaus tiefer. Laut einer Umfrage wollte sich gerade mal die Hälfte der Bevölkerung impfen lassen. Die Schweiz impft in 5 Stufen. Zuerst Risikopatienten, dann das Gesundheitspersonal, deren Umfeld, Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen und schlussendlich der Rest der Bevölkerung
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