Temperaturen von bis zu 20 Grad und kein Neuschnee unter 3000 Metern – Skifahren bleibt auch nach den Festtagen eher schwierig. Doch das lediglich auf 1300 Metern gelegene Mini-Skigebiet Pany im Bündner Prättigau trotzt den widrigen Umständen. Während andere kleine und tiefgelegene Skigebiete die Segel strichen oder gar nicht erst öffneten, bleibt der Skilift Pany offen.
«Man glaubt es kaum, aber der Skilift in Pany ist immer noch in Betrieb», schreiben die Betreiber auf ihrer Webseite. «Wir kämpfen jeden Tag um das bisschen Schnee, das uns bleibt», sagt der Vize-Präsident der Skilift Pany AG, Johann Hertner (50), zu Blick.
Um den Schnee zu schonen, werden die Pisten nicht mehr jeden Tag maschinell präpariert. Die schweren Pistenbullys wären eine zu grosse Belastung für den wegschmelzenden Nassschnee.
1000 Franken für eine Nacht Beschneiung
Dass am Skilift Pany weiterhin gefahren wird, ist auch dem Kunstschnee zu verdanken: Für 1000 Franken pro Nacht liessen die Betreiber ihre Pisten im Herbst beschneien. 20'000 Franken schmelzen nun dahin.
Im Skigebiet gibt es nur einen einzigen Ski- sowie einen zusätzlichen Kinderlift. Normalerweise kurven die Besucher auf vier Pisten den Berg hinunter. Derzeit ist nur eine einzige geöffnet – und auch das nur bis zur Mittelstation.
Der Betrieb lohnt sich wirtschaftlich nicht
Das macht deutlich, dass sich der Aufwand für die verbleibende halbe Piste kaum rechnet. Hertner stellt denn auch klar: «Die Wirtschaftlichkeit ist in dieser Situation sekundär. Es geht darum, den Menschen in und um Pany GR das Skifahren zu ermöglichen.»
Das unterscheidet den Skilift Pany denn auch von anderen Skigebieten, die komplett dicht machten. Sie konnten oder wollten es sich teils schlicht nicht mehr leisten, weiter um jedes Häufchen Schnee zu kämpfen. Die Einheimischen und Leute mit Ferienwohnungen in Pany nutzten das Angebot und seien dankbar für den Einsatz der Skilift AG, so die Verantwortlichen. Abgesehen davon fehlen aber auch in Pany die Skifahrer. Vor allem Tagestouristen bleiben aus.
Hertner geht es vor allem auch um die Angestellten. Der Skilift beschäftigt fünf Leute. Wie lange sie noch zu tun haben, bleibt offen. «Es kann nach wie vor sein, dass wir nächste Woche schliessen müssen», so Hertner. Es steht und fällt mit dem Wetter und den Temperaturen in den nächsten Tagen. Die Prognosen verheissen nichts Gutes.