Sieben Fakten zum Rekordpreis
Wie viel Gold Schweizer zu Hause horten und warum das Edelmetall so beliebt ist

Trotz Rekordhöhen des Goldpreises und einer Wertsteigerung von 32 Prozent in diesem Jahr, unterschätzen viele Schweizer den Wert ihres Goldes. Die jüngste Edelmetall-Studie von Philoro und HSG zeigt, wie viel Gold wir privat horten – und wo.
Publiziert: 22.10.2024 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2024 um 16:29 Uhr
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Schweizerinnen und Schweizer horten privat rund 200 Tonnen Gold – ohne Schmuck gerechnet.
Foto: imago/McPHOTO

Auf einen Blick

  • Goldpreis erreicht Rekordhöhen, ein Drittel Wertsteigung in diesem Jahr
  • Schweizer besitzen rund 200 Tonnen Gold im Wert von 15 Milliarden Franken
  • Gold an dritter Stelle bei beliebteste Anlageformen
  • 15 Prozent der Schweizer horten ihr Gold zu Hause, 5 Prozent im Garten
  • Jährlich werden 3500 Tonnen Gold produziert und verkauft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Der Preis fürs Gold eilt aktuell von Rekord zu Rekord. Der Wert des Edelmetalls ist allein in diesem Jahr um 32 Prozent gestiegen. Was macht Gold so attraktiv? Und wie viel besitzen Schweizerinnen und Schweizer davon privat? Aufschluss dazu gibt die repräsentative «Edelmetall-Studie Schweiz 2024» von Edelmetallhändler Philoro und der Uni St. Gallen.

Wie viel Gold wird in Schweizer Haushalten gehortet?

Rund jede fünfte Person in der Schweiz besitzt Gold – Schmuckstücke ausgenommen. Das Gold liegt physisch vor, als Barren oder Goldvreneli, oder als Wertanlage, etwa in Form von Gold-ETFs. Der physische Goldbesitz beläuft sich im Schnitt auf 100,83 Gramm pro Person. Zusammen ergibt dies rund 200 Tonnen Gold im Wert von rund 15 Milliarden Franken in Privatbesitz, nebst den rund 1040 Tonnen, die die Nationalbank besitzt. Pikant: Die meisten befragten Personen unterschätzen laut Umfrage den Wert des Goldes, das sie horten.

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Wie beliebt ist Gold als Anlageobjekt?

Die beliebteste Anlagemöglichkeit bilden in der aktuellen Umfrage Immobilien (47,6 Prozent), erstaunlicherweise gefolgt von Giro-/Sparkonten (34,2 Prozent). Trotz Rekordpreisen erscheint Gold erst auf Rang 3 (26,8 Prozent). Im Vorjahr war das Edelmetall noch an der Spitze der Anlageoptionen.

Warum ist Gold in Krisenzeiten beliebt?

Gold behält seinen Wert bei wirtschaftlicher Instabilität und bietet Sicherheit, wenn andere Vermögenswerte ins Wanken geraten. Die geringe Korrelation von Gold mit Aktien und Anleihen stabilisiert die Portfolios bei Marktschwankungen. Zudem ist es leicht, zu kaufen und zu verkaufen, falls Bares nötig ist. Philoro-CEO Christian Brenner (44) warnt beim Altgold-Verkauf jedoch vor unseriösen Käufern. Sein Unternehmen bietet dank eines Deals mit der Post Abhilfe: Altgold einfach an Philoro schicken. Dort wird es mit einer Röntgenfluoreszenzanalyse professionell geschätzt und dann gekauft.

Welches sind die beliebtesten Edelmetalle?

Wir mögen nicht nur Gold: Bei der Beliebtheit von Anlageformen liegt Silber auf Rang 11, Platin auf 13 und Palladium auf 14. Nimmt man alle Edelmetalle zusammen, sind sie mit über 28 Prozent auf Rang 3 der beliebtesten Anlageformen.

Wo bewahren wir unsere Edelmetalle am liebsten auf?

Erstaunlich: 15 Prozent der Schweizer verstecken ihr Gold zu Hause, weitere 5 Prozent verbuddeln es im Garten. Jeder fünfte Schweizer hortet sein Gold also auf unsichere Weise. «Manche Menschen bevorzugen es, physische Kontrolle über ihr Vermögen zu haben und lagern es daher am liebsten in Griffnähe, andere wollen einfach Depotkosten sparen», sagt Brenner. Weitere 18 Prozent nutzen zu Hause immerhin einen Tresor. 48 Prozent geben an, ihr Gold bei Banken oder bei Edelmetallhändlern zu lagern. 3 Prozent nutzen Zollfreilager.

Wie hoch ist die Gold-Nachfrage?

Rund 3600 Tonnen Gold werden jedes Jahr produziert – hauptsächlich in Minen gefördert, und 1200 Tonnen aus Altgold rezykliert. Die Nachfrage ist so gross, dass dieses ganze Gold verkauft wird. Allerdings wird vor allem das Goldschürfen in Minen immer aufwendiger, wie Brenner festhält. Das liege primär an immer schärferen Regulierungen. Als Faustregel gilt heute: Aus jeder Tonne verarbeiteten Erzes werden 3 bis 5 Gramm Gold gewonnen, welche in Form von sogenannten Doré-Barren weiterverarbeitet werden.

Bleibt Gold längerfristig wertvoll?

Über die letzten 25 Jahre hat Gold eine solide Wertentwicklung durchlaufen. Dass das Gold aktuell Höchstwerte erreicht, hat primär mit der angespannten globalen Lage zu tun. «Institute wie die Bank of America rechnen damit, dass der Goldwert pro Unze auf über 4000 Dollar steigen kann», erklärt Brenner. Eine Feinunze Gold entspricht 31,1035 Gramm. Zum Vergleich: Der aktuelle Goldpreis liegt bei etwas über 2700 Dollar pro Unze, was Rekord ist. Gold dürfte weiterhin stark bleiben. Laut der Edelmetall-Studie erwartet ein Drittel der Befragten innert der nächsten 1 bis 3 Jahre eine Finanzkrise. Was üblicherweise den Goldpreis stärkt.


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