Claudia Diaz war einst die persönliche Krankenschwester des venezolanischen Prädsidenten Hugo Chávez (1954–2013). Kurz darauf amtete sie als Schatzmeisterin in seiner Regierung. Nun suchen Behörden weltweit nach der Frau.
Diaz steht im Verdacht, im Mittelpunkt eines Geldwäsche-Skandals zu stecken. Die USA wollen ihr den Prozess machen. Aber auch Liechtenstein hat ein Interesse an der Frau, die vom Krankenbett auf einen der höchsten Beamtenstühle katapultiert wurde. Denn Diaz liess einst 250 Kilo Gold kaufen, das vier Jahre lang in einem Tresor im «Ländle» lag. Das Edelmetall ist unter mysteriösen Umständen verschwunden, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.
Die Zeitung stützt sich auf eine Anklageschrift des Fürstlichen Landgerichts. 13 Millionen Franken kostet das Gold, gemessen am aktuellen Kilopreis. Es befand sich die ganze Zeit über in einem Safe in einem Lagerhaus der Firma Trisuna, 200 Meter von der Schweizer Grenze entfernt. Nur einen Steinwurf vom Rhein weg auf dem Boden der Gemeinde Triesen FL.
Millionen verschwunden
Beim Kauf des Goldes versteckte sich Diaz hinter einer karibischen Briefkastenfirma und einer Strohfrau. Beim Lagern vertraute sie auf die Verschwiegenheit des Schweizer Finanzplatzes. Ein Banker, einst im Sold der Julius Bär, hatte eine Vollmacht für den Tresor.
Bis 2018 lag das Edelmetall im Ländle. Dann floss es langsam ab. Der Banker hat das Gold in mehreren Tranchen aus dem Safe geholt und an einen örtlichen Händler verkauft. Die Erlöse flossen anschliessend laut liechtensteinischen Ermittlungen in die Schweiz. Einen weiteren Teil des Goldes – stolze 90 Kilo, Gegenwert 4,7 Millionen Franken – soll ein lokaler Vermögensverwalter aus dem Tresor genommen haben.
Was mit all diesen Millionen geschah, ist ungeklärt. Der Banker lebt heute in Monaco. Gegenüber der «Sonntagszeitung» lässt er via Anwältin ausrichten, dass er sich nicht zur Angelegenheit äussern wolle. (ise)