Ein UBS-Stick oder eine Luftmatratze, die aussieht wie ein Sarg? Was einige für unangebracht oder geschmacklos halten, bringt andere zum Schmunzeln. Das zeigt sich auch beim Blick in den Onlineshop des Wiener Bestattungsinstituts.
Dort gibt es unter anderem den Plüsch-Sensemann Quiqui zu kaufen. Grosse Kulleraugen schauen unter der flauschigen Kapuze hervor. 29.90 Euro kostet der Tod im Wiener Onlineshop. Das ist es aber erst der Anfang: Neben T-Shirts mit makabren Sprüchen wie «Ich nasche bis zur Asche» finden sich im Onlineshop auch Spielzeuge aus Klemmbausteinen – etwa ein Leichenwagen, ein Friedhof oder eine Trauerfamilie.
Mit Humor gegen das Tabuthema
Cornelia Fassl ist zuständig für das Marketing bei der Bestattung Wien, dem städtischen Beerdigungsinstitut. Keine leichte Aufgabe. Sie ist der Meinung, dass man durchaus über den Tod lachen dürfe. «Über ihn zu lachen, nimmt Ängste», sagte sie gegenüber der «NZZ».
Denn Humor helfe, mit dem Tabuthema umzugehen – und die Hemmschwelle zu überwinden. Deshalb hat der flauschige Sensemann gemäss Fassl auch einen pädagogischen Mehrwert. Gerade bei Kindern biete es sich an, das heikle Thema mit einem Augenzwinkern zu vermitteln.
Fans aus aller Welt
Mittlerweile werden die Souvenirs aus dem Shop von Bestattung Wien auf der ganzen Welt verkauft. Mit den Erlösen wird das zum Beerdigungsinstitut gehörende Museum zu einem grossen Teil finanziert. Auch hierzulande hat Quiqui Fans: Die meisten internationalen Kundinnen und Kunden kämen aus der Schweiz oder Deutschland, so Fassl weiter. Ein Eiskratzer mit der Aufschrift «Mit uns kratzen Sie besser ab» wurde gar bis nach Australien geliefert.
Dabei kann es aber schon mal vorkommen, dass es wegen der morbiden Produkte Probleme mit dem Zoll gibt. Denn nicht überall geht man so entspannt mit dem Tod um wie in der Hauptstadt Österreichs. Aber dafür könne man nichts, meint Fassl. Die Wiener Bestattung hält an ihrem Humor fest.