Auf einen Blick
- Goldpreis auf Allzeithoch. Goldvreneli so teuer wie nie zuvor
- Seltene Vreneli-Jahrgänge können deutlich mehr als den Goldwert erzielen
- Gondogold-Vreneli wurde 2023 für 170’000 Franken versteigert
Der Goldpreis steht auf einem Allzeithoch. Eine Feinunze (31 Gramm) ist aktuell rund 2550 Franken wert. Damit ist auch das Goldvreneli so teuer wie nie zuvor.
Wer sein 10-Franken-Vreneli oder sein 20-Franken-Vreneli einer Bank verkauft, bekommt dafür den Goldwert. Dieser steht aktuell bei rund 240 Franken für die 10-Franken-Münze und bei 480 Franken für die 20-Franken-Münze.
Doch es lohnt sich, das Vreneli vor dem Verkauf genau anzusehen. Denn bei einigen Münzen liegt der Sammlerwert weit über dem Goldwert. Bei diesen seltenen Exemplaren ist der Erhaltungszustand entscheidend. Blick zeigt die wertvollsten Beispiele.
Die wertvollen Jahrgänge
Das 20-Franken-Vreneli wurde zwischen 1897 und 1949 fast 59 Millionen Mal geprägt. Eher selten sind die Jahrgänge 1903 bis 1906 und 1926. Je nach Zustand bezahlen Sammler für solche Münzen mehrere hundert Franken mehr als den Materialwert.
Der Händler Johannes Müller & Söhne in Bern verlangt für ein unzirkuliertes Vreneli von 1926 1226 Franken. «Unzirkuliert» bedeutet, dass die Münze nie im Zahlungsverkehr eingesetzt wurde und damit keine Gebrauchsspuren aufweist.
Rarer ist das 10-Franken-Vreneli, das 2,65 Millionen Mal hergestellt wurde. Hier ist der Jahrgang 1911 am seltensten. Beim Händler in Bern kostet ein solches Vreneli bis zu 1288 Franken.
Gondogold-Vreneli
1897 wurden 29 Goldvreneli aus Schweizer Gold aus der Mine in Gondo VS gemünzt. Diese extrem raren 20-Franken-Münzen erkennt man an einer kleinen kreuzförmigen Einprägung im Zentrum des Schweizerkreuzes auf der Rückseite.
Die wenigen Exemplare, die jemals in den Verkauf gelangten, erzielten astronomische Preise. So wurde 2023 ein Gondogold-Vreneli für 170’000 Franken versteigert.
Vreneli mit Stirnlocke
Ebenfalls 1897 wurden zwölf Probeprägungen angefertigt, die das Vreneli mit einer Stirnlocke zeigen. Diese Münzen wurden nicht in den Umlauf gebracht.
Kritiker fanden die Locke anstössig, weshalb sie in der endgültigen Version weggelassen wurde. 2016 wechselte eine solche Prägung für ebenfalls 170’000 Franken den Besitzer.
Fehlprägungen
Bei den vielen Millionen geprägten Münzen gab es naturgemäss Herstellungsfehler. Durch die Qualitätskontrolle rutschten allerdings nur wenige davon, weshalb insbesondere grobe Fehlprägungen heute sehr wertvoll sein können.
So gibt es 20-Franken-Vreneli, bei denen die Rückseite verdreht ist. Diese kosten laut dem Händler Lugdunum Numismatik teils über 1000 Franken, ebenso wie Vreneli, bei denen ein Fremdkörper auf dem Stempel Spuren hinterlassen hat.
Noch viel seltener sind Prägungen, bei denen Vorder- und Rückseite dasselbe Bild zeigen, sie kosten bis 15’000 Franken.
100-Franken-Vreneli
Das 100-Franken-Vreneli wurde nur im Jahr 1925 in einer Auflage von 5000 Exemplaren hergestellt. Experten gehen davon aus, dass nur rund 3500 Münzen die letzten hundert Jahre überdauert haben. Unzirkulierte 100-Franken-Vreneli werden deshalb heute für über 20’000 Franken gehandelt.
Im Sommer bringt die Schweizer Münzprägestätte Swissmint eine auf 2500 Stück limitierte Jubiläumsausgabe der Münze für 3500 Franken heraus.
20-Franken-Helvetia
Auch die Vorgängermünze 20-Franken-Helvetia gibt es noch in vielen Schweizer Haushalten. Diese Münze wurde von 1883 bis 1896 insgesamt 1,75 Millionen Mal geprägt und bringt normalerweise ebenfalls den Goldwert von aktuell 480 Franken.
Wertvoller ist hier der Jahrgang 1888, weil in dem Jahr nur 4224 Stück geprägt wurden. Bei Johannes Müller & Söhne kostet diese Münze bis zu 17’500 Franken. Doch der Münzhändler warnt vor Fälschungen, die im Umlauf sind.