Auf einen Blick
- Goldvreneli erlebt eine Renaissance als sicheres Investment
- Zwischen 1897 und 1949 wurden 58,6 Millionen Goldvreneli geprägt
- Preise für die Münze sind sehr unterschiedlich
Um das Goldvreneli rankt sich manch gut belegte Geschichte. Eine ist aus der Phase, in der die Münze entstand: 1897, als es um das Münzbild einer Probeprägung ging, bemerkte ein Magistrat, eine Stirnlocke gebe dem abgebildeten «Frauenzimmer ein frivoles Aussehen». Und das sei mit der Würde, die eine Figur an dieser Stelle verkörpert, nicht vereinbar. Letztlich verzichtete man auf jene Stirnlocke, wie es in einem Dokument der eidgenössischen Münzstätte Swissmint heisst.
Die in Umlauf gelangten Münzen zeigen eine Frau mit reichem Haar und Zopf. Die 20-Franken-Stücke kamen in der Bevölkerung sehr gut an. Dieser Eindruck hält sich bis in die Gegenwart. Das Goldvreneli ist ein Münzklassiker und wird gerne als Geschenk weitergegeben.
Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.
Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.
Beispielsweise erhielten 1984, so heisst es in einer Agenturmeldung damals, die Mitarbeiter des Winterthurer Industriekonzerns Sulzer je ein Goldvreneli. Anlass war das 150-Jahr-Firmenjubiläum. Auch dürfte es viele Grosseltern geben, die ihren Enkelkindern eine der begehrten Schweizer Goldmünzen zu einem Geburtstag oder zu einer anderen Wegmarke im Leben geschenkt haben.
Goldvreneli erlebt gerade eine Renaissance
Gegenwärtig beobachtet Marianne Rapp Ohmann, Inhaberin des Auktionshauses Rapp in Wil, reges Interesse im Zuge der jüngsten Goldpreisanstiege: «Menschen, die gar nicht Münzen sammeln, wurden durch die neue Situation auf den Plan gerufen. Das Goldvreneli erlebt bei Herrn und Frau Schweizer eine Renaissance als sicheres Investment.»
Fakt ist laut Swissmint zudem: Zwischen 1897 und 1949 sind total 58,6 Millionen 20-Franken-Goldvreneli geprägt worden. Jedes Stück ist 6,452 Gramm schwer und besteht zu 90 Prozent aus Gold. Der Rest ist Kupfer. Die rund 5,8 Gramm Gold entsprechen nach aktuellem Kurs einem Wert von rund 450 Franken.
Jahrgang und Erhaltungsgrad sind mitentscheidend
Doch zu diesem Preis erhält man das Goldstück kaum. Die Unterschiede zwischen den Angeboten sind erheblich, wie die folgende Übersicht zeigt.
Die Anbieter unterscheiden sich gemäss Online-Shop-Informationen im Preis für die Münze und in den Versandkosten. So kann es sein, dass ein Goldvreneli 490 bis über 500 Franken kostet, bis es zu Hause eintrifft. Falls es in Frage kommt, ist ein Kauf vor Ort günstiger.
Im Weiteren gibt es Unterschiede je nach Jahrgang und Erhaltungsgrad, wie die aktuelle Richtpreisliste des Münzenmagazins «Numispost» zeigt. Jene Parameter sind vor allem für Sammler relevant. Ein Beispiel: Ein Vreneli der Jahrgänge 1908 bis 1916 ist 463 Franken wert, wenn es «sehr schön» erhalten ist. Mit dem Prädikat «sehr schön» werden Münzen beschrieben, bei denen alle Konturen noch sichtbar sind und die Abnutzüngsspuren sowie kleinere Verletzungen aufweisen.
Gondo-Goldvreneli kostet bis zu 150'000 Franken
Deutlich kostbarer sind Münzen, die als «unzirkuliert» gelten. Solche Stücke waren nie im Umlauf. Es sind nur kleinste Spuren erkennbar, die während der Produktion entstanden sind. Es liegt nahe, dass Münzen älterer Jahrgänge mit diesem Erhaltungsgrad vergleichsweise selten und teuer sind. Ein entsprechendes Goldvreneli der Jahrgänge 1908 bis 1916 kostet 502 Franken. Das sind 39 Franken mehr, als man für ein «sehr schönes» Goldvreneli der gleichen Jahrgänge zahlt.
Mehr zum Goldvreneli
Besonders hohe Preise erzielen die Stücke des Jahrgangs 1926. Von ihnen gibt es nur 50’000 Exemplare – so wenig wie von keinem anderen Jahrgang. Eine «sehr schöne» Münze kostet laut «Numispost» 692 Franken, eine «unzirkulierte» 843 Franken. Ein Händler aus Bern bietet ein solches Goldvreneli sogar für 1199 Franken an.
Eine Spezialität stammt aus dem Jahr 1897. Damals wurden 29 Goldvreneli aus Gondo-Gold geprägt – dem Edelmetall, das aus dem Bergwerk des Walliser Dorfs Gondo gewonnen wurde. Ein «sehr schönes» Stück ist 100'000 Franken wert, ein «unzirkuliertes» 150'000 Franken.