Nach Problemen bei der Abfertigung senkt der Amsterdamer Flughafen Schiphol die Passagierkapazität bis Ende Oktober um weitere 18 Prozent. Mit den Fluggesellschaften wird nun über die Streichung von Flügen beraten. Dies teilt der Flughafen am Freitag mit.
Bislang bestand eine Begrenzung auf 67'500 täglich startende Passagiere im September und 69'500 im Oktober. Die neue Obergrenze beträgt 54'500 im September und 57'000 im Oktober. Als Grund nannte der Flughafen, dass die für die Sicherheitskontrollen zuständigen Firmen weniger Personal als zugesagt verfügbar haben.
Flughafen-Chef tritt zurück
Wegen des Abfertigungschaos ist bereits der Flughafenchef Dick Benschop (64) zurückgetreten. Seit Monaten hat Schiphol wie andere Flughäfen in Europa mit einem Mangel an Bodenpersonal zu kämpfen. Schon häufiger wurden Gesellschaften deshalb um Flugstreichungen gebeten.
Anfang der Woche gab es wieder sehr lange Wartezeiten für Fluggäste. Die in Schlangen bis weit vor das Terminalgebäude anstanden.
KLM ist enttäuscht
Die niederländische Fluggesellschaft KLM reagierte auf die kurzfristigen Schritte enttäuscht. «Diese Massnahmen haben weitreichende Folgen für unsere Passagiere, Kollegen und den nationalen und internationalen Ruf von Schiphol und damit auch von KLM», hiess es in einer Mitteilung.
Die KLM setze alles daran, dass Fluggäste, die bereits ein Ticket gebucht haben, auch reisen können. «Wir erwarten, dass am Flughafen schnell und angemessen Ordnung geschaffen wird, damit Passagiere und Fluggesellschaften wissen, woran sie sind, auch längerfristig.» (SDA/shq)