In den Herbstferien nach Spanien? Besser nicht. Dort explodieren die Corona-Neuinfektionen. Spanien ist nur ein Beispiel für beliebte Destinationen, die derzeit als Risikoländer eingestuft sind. Und welche bei der Rückkehr in die Schweiz Zwangsquarantäne bedeuten.
Weil sich das Quarantäne-Regime im Wochentakt ändert, setzen Schweizer auf Sicherheit. Dass heisst, Ferien im eigenen Land, wie Immobilien-Vermittler berichten, zum Beispiel E-Domizil. «Das Vertrauen in die Schweiz ist am grössten», sagt Daniel Koller (40), Chef des grössten Schweizer Vermittlers für Ferienwohnungen und -häuser.
«Jetzt läuft unsere Buchungsplattform heiss.» Hierzulande plane man intensiv die Herbstferien. «Die Situation ist aufgrund der international unsicheren Lage nach wie vor fragil», so Koller in einer Mitteilung. «Wir gehen deshalb davon aus, dass es im Inland einen goldenen Herbst gibt.»
Schweizer Kundschaft bucht kurzfristiger
Die Anzahl Buchungen für Feriendomizile in der Herbstsaison liegen weit über Vorjahr: Für September (+106 Prozent), Oktober (+56%) und November (+29%). «Die Situation scheint noch vielversprechender, denn die Kunden buchen kurzfristiger», weiss Koller. Normal sind 120 Tage im Voraus, zurzeit seien es 80 Tage vor dem Ferienantritt.
Hoch im Kurs bei den Schweizern: die klassischen Ferienkantone. Graubünden steigert seinen Marktanteil um 30 Prozentpunkte. Das Berner Oberland wächst laut E-Domizil um 12 und das Tessin um 15 Prozent. «In Zeiten der Corona-Krise entdecken die Schweizer aus Unsicherheit vor einer drohenden Quarantäne ihr eigenes Land wieder neu.»
Das war auch im Sommer schon der Fall. Die Vermittlungsplattform verzeichnete ein Rekordsaison gegenüber dem Vorjahr bei gemieteten Feriendomizilen.
Wie schon im Sommer sind m Herbst Maiensässe, Alphütten, Bauernhöfe und Unterkünfte in denkmalgeschützten Gebäuden sehr gefragt.
Auch Campingplätze sind gut gebucht
Zahlreiche Campingplätze verlängern derzeit wegen der starken Nachfrage ihre Saison. Der grösste Platzbetreiber TCS verzeichnet bis heute – trotz der Corona-bedingten späten Saisoneröffnung – bereits 13 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr.
Auch für den Herbst zeichne sich ein positiver Trend ab, teilt der TCS am Dienstag mit. So lägen die Online-Buchungen um 120 Prozent über dem Vorjahr. Deshalb verlängere der TCS – und mit ihm zahlreiche andere Plätze in der ganzen Schweiz – die Saison zum Teil bis Anfang November. (uro)