Die seit Monaten andauernde Corona-Krise erreicht längst auch die ganz normalen, einfachen Angestellten. Von ihrem im Vergleich mit anderen Ländern hohen Bruttoeinkommen bleibt den Schweizern am Ende des Monats immer weniger übrig. Die Sorgen, ihren finanziellen Verpflichtungen verspätet oder mittelfristig gar nicht mehr nachkommen zu können, steigen. Das zeigt eine Studie des Inkasso-Unternehmens Intrum.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil derjenigen, die pessimistisch in die Zukunft blicken, um 10 Prozent angestiegen. Noch dramatischer: Heute befürchtet bereits jeder zweite Schweizer, sich keinen komfortablen Ruhestand mehr leisten zu können.
Schweizer Haushalte stärker betroffen
Es ist ein Sturz aus grosser Höhe, den die Schweiz auf der Rangliste hinnehmen muss, die das finanzielle Wohlergehen der Verbraucher in 24 europäischen Märkten abbildet, heisst es in einer Mitteilung von Intrum. Konkret: Letztes Jahr noch bei den besten vier mit dabei, rutscht sie in diesem Jahr auf Platz 15 und damit deutlich in deren untere Hälfte.
Bombardier tüftelt am virenfreien Zug
Die Schweiz ist allerdings bei weitem nicht alleine: Die wirtschaftlichen Umwälzungen des Jahres 2020 haben kein europäisches Land verschont. Obschon in allen 24 Ländern rund 35 Prozent aller Befragten einen Einkommensrückgang verkraften mussten, hat sich die Covid-19-Krise im Vergleich stärker auf die Finanzen der Schweizer Haushalte ausgewirkt.
Ausgaben steigen schneller
Rund die Hälfte der Befragten in der Schweiz gab an, dass ihre Ausgaben schneller steigen als ihr Einkommen. Es sind die hohen Lebenshaltungskosten, die der hiesigen Bevölkerung ganz besonders auf das Budget drücken.
Thomas Hutter, Managing Director von Intrum Schweiz: «Mehr als jedem zweiten Schweizer, das heisst 55 Prozent der Befragten, bleibt nach der Bezahlung aller Haushaltsrechnungen am Monatsende weniger als 20 Prozent seines Einkommens übrig.» Zum Vergleich: Bei den Konsumenten in den EU-Ländern sind es durchschnittlich 41 Prozent. (pbe)