Die Maschinen in der Produktionshalle des Schweizer Familienunternehmens CTA laufen heiss. Das KMU ist der grösste Hersteller von Wärmepumpen in der Schweiz. Die Alternative zu Öl- und Gasheizungen ist aktuell heiss begehrt. Die Nachfrage nach Hauswärmepumpen ist laut CTA so gross, dass das Familienunternehmen mehr Platz für die Produktion benötigt.
Das KMU plant am Hauptsitz in Münsingen BE einen Erweiterungsbau. «Die Fläche wird um 5000 Quadratmeter auf insgesamt 13'000 Quadratmeter erweitert», sagt Geschäftsführer Marco Andreoli (54). Die Nachfrage nach Wärmepumpen sei schon seit dem Ausbruch der Pandemie gross. «Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hat sie aber nochmals deutlich angezogen», so Andreoli.
Anbieter werden mit Anfragen überhäuft
In der Schweiz sind immer noch 340'000 Gasheizungen in Betrieb. Das soll sich ändern. Nicht nur dem Klima zuliebe. Der Krieg in der Ukraine macht die Frage, wie die Schweiz ihre Abhängigkeit von fossilen Energiequelle – und damit auch von Russland – verringern kann, so aktuell wie nie.
Für Schweizer Haushalte, die noch mit Gas heizen, sind Wärmepumpen eine gute Alternative. Auch die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) bestätigt, dass die Nachfrage zunimmt. «Die Aussen- und Innendienstmitarbeiter der Wärmepumpe-Lieferanten werden mit Anfragen überhäuft», sagt Stephan Peterhans (67), Geschäftsführer der FWS.
Absatz in fünf Jahren verdoppelt
Laut Peterhans haben die Anfragen bei Mitgliedern des Vereins in allen Sprachregionen der Schweiz stark zugenommen. Zwar habe das Umdenken schon vorher stattgefunden, der Krieg und die steigenden Öl- und Gaspreise geben nun jedoch den entscheidenden Impuls. «Wo früher primär nach Förderbeiträgen gefragt wurde, geht es jetzt um die Reduktion der Energieabhängigkeit», so Peterhans.
Der Absatz von Wärmepumpen hat sich in der Schweiz in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 33'700 Wärmepumpen installiert. Am beliebtesten sind Luft-Wasser-Wärmepumpen. Deren Absatz stieg im vergangenen Jahr auf über 24'600 Geräte – ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Energie aus der Luft ins Wasser abgegeben, das dann in Warmwasserleitungen durch das Haus zirkuliert und dieses wärmt. Statt aus der Luft kann die Energie auch aus der Erde oder aus dem Wasser gewonnen werden.
Die günstigste Alternative, um eine Gasheizung zu ersetzen, ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie kostet für ein Einfamilienhaus rund 35'000 Franken. Haushalte, die eine solche Heizung einbauen, erhalten je nach Kanton zudem Fördergeld. Im Kanton Zürich etwa sind es 5000 Franken.
Wer mit Erdwärme heizen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Denn dafür muss hundert Meter oder tiefer in die Erde gebohrt werden. Eine Erdwärmepumpe inklusive Bohrung kostet rund 60'000 Franken. Fördergeld im Kanton Zürich: 11'000 Franken.
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Energie aus der Luft ins Wasser abgegeben, das dann in Warmwasserleitungen durch das Haus zirkuliert und dieses wärmt. Statt aus der Luft kann die Energie auch aus der Erde oder aus dem Wasser gewonnen werden.
Die günstigste Alternative, um eine Gasheizung zu ersetzen, ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie kostet für ein Einfamilienhaus rund 35'000 Franken. Haushalte, die eine solche Heizung einbauen, erhalten je nach Kanton zudem Fördergeld. Im Kanton Zürich etwa sind es 5000 Franken.
Wer mit Erdwärme heizen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Denn dafür muss hundert Meter oder tiefer in die Erde gebohrt werden. Eine Erdwärmepumpe inklusive Bohrung kostet rund 60'000 Franken. Fördergeld im Kanton Zürich: 11'000 Franken.
Es gibt bereits Lieferengpässe
«Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist so gross wie nie zuvor», sagen auch die Anbieter AIT Schweiz und Stiebel Eltron. Schweizer Haushalte bekommen bereits erste Lieferengpässe zu spüren. Beim Wärmepumpen-Hersteller CTA haben sich die Lieferfristen von vier Wochen auf zwei bis drei Monate verlängert.
Und der Engpass besteht nicht nur bei der Herstellung. Zunehmend fehlen auch die Fachkräfte für die Installation. Ein weiteres Problem: «Kantonale Amtsstellen sind mit dem Prüfen von Baubewilligungen und der Bearbeitung von Anfragen betreffend Förderbeiträgen überlastet», sagt Peterhans von der FWS. Aktuell müssen Haushalte, die eine Wärmepumpe einbauen wollen, laut der Fachvereinigung drei bis sechs Monate Geduld haben.
Es lohne sich aber, nichts zu überstürzen, rät Peterhans. «Wer mit dem Einbau schon vor dem Antrag für einen Förderbeitrag beginnt, hat kein Anrecht mehr darauf.»