Migros will an die Spitze vom Ösi-Online-Handel
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Galaxus expandiert weiter:Migros will an die Spitze von Österreichs Online-Handel

Schweizer Grossangriff in benachbarter Alpenrepublik
Migros will an die Spitze vom Ösi-Online-Handel

Der Schweizer Marktführer unter den Online-Händlern bläst zur Attacke auf Österreich. Per sofort will Galaxus-Chef Florian Teuteberg mit 500'000 Produkten bei den Nachbarn punkten – nicht nur über den Preis, wie er im Gespräch mit Blick sagt.
Publiziert: 11.10.2021 um 07:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2021 um 07:33 Uhr
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Florian Teuteberg (43) will mit Digitec-Galaxus auch in der österreichischen Alpenrepublik den Gipfel erklimmen.
Foto: Keystone
Ulrich Rotzinger

Bislang verorten die Österreicher Galaxus wohl lediglich im Weltall. Doch die Migros ist überzeugt, dass man den Namen im Nachbarland bald mit dem Schweizer Online-Giganten verbindet, der in ihrem Besitz ist. Das grösste Internet-Warenhaus hierzulande erzielte 2020 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Franken (1,7 Mrd. Euro). Das ist fast viermal mehr, als Amazon in der Schweiz in demselben Jahr gemacht hat.

Es verwundert wenig, dass Galaxus-Chef Florian Teuteberg (43) auch in der österreichischen Alpenrepublik den Gipfel erklimmen will. «Wir wollen in Österreich unter die Top 5 der Online-Händler», sagt Teuteberg im Gespräch mit Blick. Das entspräche derzeit einem Umsatz von 130 Millionen Euro. Denn der österreichische Online-Handel boomt mit jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich. Die Top 3 mit einem Umsatz von jeweils über 100 Millionen Euro: Amazon.at, Zalando.at und Universal.at.

Online-Angriff beim Weltmeister der Gastgeber

Doch erst mal muss der Markteintritt gelingen, der heute mit Galaxus.at lanciert wird. «100'000 Stammkundinnen und -kunden liegen drin», schätzt Teuteberg. Zum Vergleich: Im Nachbarland Deutschland kommt der Händler auf 500'000 Besteller. Gestartet war Galaxus bei den Nachbarn im Norden zum Jahresende 2018. Ebenfalls mit dem Ziel, unter die Top 5 der Online-Händler vorzustossen. Davon ist man allerdings noch weit entfernt.

Jetzt folgt bereits der Angriff in Österreich, dem Weltmeister unter den Gastgebern. Wie wollen die Schweizer bei den Nachbarn von Bregenz bis Eisenstadt punkten? Das Sortiment besteht aus einer halben Million Produkten, zum Beispiel in den Kategorien IT und Multimedia, Erotikspielzeug, Haushalt sowie Beauty und Gesundheit. «Der Preis ist nur ein Kriterium, wenn auch ein wichtiges», sagt Teuteberg. «Wir spielen jedenfalls bei den günstigsten Online-Händlern Österreichs vorne mit.» Klar sei, dass man von den Nachbarn in Sachen Dienstleistung viel lernen könne.

Gehen uns die Weihnachtsgeschenke aus?

Bald schon rollt das Weihnachtsgeschäft in der Schweiz an. Doch nun macht sich vielerorts die Sorge breit, dass das Angebot dürftiger ausfallen könnte als in den Vorjahren. Der Nachschub aus Asien und vor allem China stockt. Ikea Schweiz meldete bereits einzelne Engpässe. «Der Fracht- und Produktions-Engpass betrifft ganz unterschiedliche Produktgruppen», weiss Galaxus-Chef Florian Teuteberg (43). Waren es im Frühjahr noch vor allem Grafikkarten und Game-Konsolen, sind nun unter anderem Drucker, Babyphones, (Roboter-)Staubsauger, Kaffeemaschinen, Tablets und Kinderspielzeug wie Hörspielboxen Mangelware. «Das meiste davon wird in China produziert», so Teuteberg. Er sei aber zuversichtlich, dass er dank guter Planung und einem breiten Lieferanten-Netzwerk die Lager füllen könne.

Bald schon rollt das Weihnachtsgeschäft in der Schweiz an. Doch nun macht sich vielerorts die Sorge breit, dass das Angebot dürftiger ausfallen könnte als in den Vorjahren. Der Nachschub aus Asien und vor allem China stockt. Ikea Schweiz meldete bereits einzelne Engpässe. «Der Fracht- und Produktions-Engpass betrifft ganz unterschiedliche Produktgruppen», weiss Galaxus-Chef Florian Teuteberg (43). Waren es im Frühjahr noch vor allem Grafikkarten und Game-Konsolen, sind nun unter anderem Drucker, Babyphones, (Roboter-)Staubsauger, Kaffeemaschinen, Tablets und Kinderspielzeug wie Hörspielboxen Mangelware. «Das meiste davon wird in China produziert», so Teuteberg. Er sei aber zuversichtlich, dass er dank guter Planung und einem breiten Lieferanten-Netzwerk die Lager füllen könne.

Geschäfte wie die Digitec-Shops, die ebenfalls zu Galaxus gehören, gibt es weiterhin nur in der Schweiz. «Sie sind als Abhol- und Rückgabestellen sehr beliebt», sagt Teuteberg. «Für Österreich sind vorerst keine geplant.» Zum Start unterhält das Unternehmen auch kein eigenes Lager im Nachbarland. Die Österreicher werden vom deutschen Lagerstandort in Krefeld bedient.

Expertin bezeichnet Expansion als «sehr ehrgeizig»

Im Heimmarkt Schweiz betreibt Teuteberg auch einen Marktplatz, über den selbständige Händler ihre Produkte anpreisen können. Als Gegenleistung verdient Galaxus an den Provisionen. Um das Angebot in Österreich schnell ausbauen zu können, will Teuteberg «bald nach dem Launch» für selbständige Händler den Marktplatz freischalten – gleichzeitig mit jenem für Deutschland.

Alexandra Scherrer (30) ist Chefin von Carpathia. Die E-Commerce-Beraterin schätzt den Galaxus-Umsatz für Deutschland – dieser ist nicht bekannt – auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Das Top-5-Ziel der Schweizer bezeichnet sie als «in der Tat sehr ehrgeizig». Ein Vorteil gegenüber Amazon könnte sein, so Scherrer, dass «Galaxus mit seinem Community-Ansatz und der Content-Strategie im Vergleich zu Amazon und anderen Marktplätzen einen echten Mehrwert bieten kann».

Jetzt liegt der Fokus kurzfristig auf dem Österreich-Markteintritt. Erst mal muss es Galaxus-Chef Teuteberg nun schaffen, die Sterne auch im nahen Ausland vom Himmel zu holen.

Amazon macht Gemischtwarenladen auf

Aus dem Off ins On: Nach Lebensmitteln bietet der Internet-Gigant Amazon erstmals auch Gemischtwaren in einem stationären Geschäft in Europa an. Die Kette heisst 4-Star, deren Filiale befindet sich in einem Einkaufszentrum nahe der südostenglischen Stadt Dartford. Im Angebot: Bücher, Küchenutensilien, technische Geräte und Spielzeug. Verkauft werden Waren, die auf der Online-Plattform mit mindestens vier von fünf möglichen Sternen bewertet werden – daher auch der Name. Im Heimmarkt USA betreibt Amazon 4-Star-Geschäfte bereits seit 2018. Mit dem Schritt weitet der Internet-Riese sein stationäres Geschäft in Ergänzung zur Online-Präsenz weiter aus.

Aus dem Off ins On: Nach Lebensmitteln bietet der Internet-Gigant Amazon erstmals auch Gemischtwaren in einem stationären Geschäft in Europa an. Die Kette heisst 4-Star, deren Filiale befindet sich in einem Einkaufszentrum nahe der südostenglischen Stadt Dartford. Im Angebot: Bücher, Küchenutensilien, technische Geräte und Spielzeug. Verkauft werden Waren, die auf der Online-Plattform mit mindestens vier von fünf möglichen Sternen bewertet werden – daher auch der Name. Im Heimmarkt USA betreibt Amazon 4-Star-Geschäfte bereits seit 2018. Mit dem Schritt weitet der Internet-Riese sein stationäres Geschäft in Ergänzung zur Online-Präsenz weiter aus.

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