Schweizer Börse im 2023
Das sind die Überflieger und Nullnummern des Jahres

Das Schweizer Aktienjahr Ausgabe 2023 steuert auf einen freundlichen Abschluss zu. Im Gegensatz zum miserablen Vorjahr konnte man im nun zu Ende gehenden Jahr mit deutlich mehr Einzeltiteln guten Gewinn machen. Das Nachsehen blieb den Investoren von Roche und Nestlé.
Publiziert: 20.12.2023 um 16:38 Uhr
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Logitech gehört in diesem Jahr zu den Gewinner-Titeln grösserer Unternehmen an der Schweizer Börse.
Foto: IMAGO/Sipa USA

Unter den 30 im SLI gelisteten Blue Chips ragten die Aktien von VAT mit einem Plus von aktuell rund 64 Prozent als klarer Jahressieger hervor. Sie profitierten wie Logitech (+42%) vom Boom der Tech-affinen Titel im Zusammenhang mit dem aktuellen «Überthema» Künstliche Intelligenz.

Mit einem Wertzuwachs um je gut 50 Prozent (Stand 19.12.) folgten noch vor Logitech mit Partners Group und UBS zwei Finanzwerte auf den Podestplätzen. UBS profitierten einerseits vom Zuwachs an Masse durch die CS-Übernahme und andererseits vom Vertrauen darauf, dass die Integration der CS gelingen werde. Mit leeren Händen standen danach natürlich die CS-Aktionäre da.

Vom Jahresendspurt der Schweizer Aktien, beflügelt von den aufgekommenen Zinssenkungsfantasien für das kommende Jahr, profitierten mit Holcim (+40%), ABB (+34%) oder Kühne+Nagel (+33%) auch einige konjunkturabhängige Werte überdurchschnittlich. Alle erreichten kurz vor Jahresende ihr Jahreshoch.

Insgesamt erzielte der Investor mit mehr als der Hälfte der 30 SLI-Aktien auf Jahressicht einen zweistelligen Gewinn, womit die Inflation um Längen geschlagen wurde. Um jeweils mehr als einen Fünftel zogen etwa noch Straumann, Sonova, Geberit, Swiss Life oder Sika an.


Weniger Fortune hatten die Anleger mit den defensiven Schwergewichten, wodurch sich die im internationalen Vergleich wenig erbauliche Entwicklung des Gesamtmarktes erklärt. Während Novartis immerhin noch um 7 Prozent anzogen, gab es für Besitzer von Nestlé (-10%) und Roche GS (-16%) herbe Verluste.

Roche-Anleger mit Verlusten

Diejenigen, die auf die Inhaberpapiere von Roche gesetzt hatten, mussten sich gar 27 Prozent der Investition ans Bein streichen. Zusammen mit Lonza (-23%) bilden Roche I das Schlussduo bei den grossen Schweizer Aktien. Die Luxusgüteraktien Swatch (-12%) und Richemont (-1%) wurden von der lahmenden Konjunktur in China gebremst.

Bei den Nebenwerten gab es wie üblich noch höhere Ausschläge in beide Richtungen. So haben sich etwa die Kurse zweier kleinerer Gesundheitsunternehmen mehr als verdoppelt, Kuros Bioscience (+147%) und DocMorris (+162%). Doc Morris erhielten zuletzt Auftrieb durch die baldige Zulassung elektronischer Rezepte in Deutschland. Der Anstieg von DocMorris ist allerdings zu relativieren, denn für die Aktie musste noch 2021 über 500 Franken bezahlt werden. Derzeit liegt sie bei knapp unter 70 Franken.

Beinahe eine Verdoppelung des Einsatzes erreichte auch, wer zum Schlusskurs 2022 Aktien der One Swiss Bank gekauft hatte. Auch hier gilt die Einschränkung, dass damit lediglich die Verluste aus dem Vorjahr knapp wieder wettgemacht wurden.

One Swiss Bank gehören indes wie Evolva, Igea Pharma und die konkursite Kinarus zu denjenigen, die demnächst dekotiert werden. Weil die Firmen übernommen wurden, verschwinden bald auch Crealogix, Datacolor, Schaffner und Von Roll von der Börse.

Keine Freude hatten die Börsianer auch an Industrietiteln wie Meyer Burger (-64%), Aluflexpack (-52%) oder OC Oerlikon (-37%). (SDA)


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