Schweizer bestellen mehr im Inland
Corona verdreifacht Online-Shopping

Corona machts möglich: Auf einmal shoppen alle online. Die Hemmschwelle ist bei vielen überwunden. Experten rechnen mit einer Verdreifachung des Wachstums im E-Commerce-Handel im 2020.
Publiziert: 01.07.2020 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2020 um 15:10 Uhr
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Wer im Lockdown sass und shoppen wollte, hatte nur eine Wahl: Online-Shopping.
Foto: Keystone
Franziska Scheven

Wer während des Lockdowns etwas anderes als Essen und Trinken kaufen wollte, dem blieb nichts anderes übrig: Online-Shopping war die einzige Wahl. Das macht sich auch in den Zahlen bemerkbar. E-Commerce hat in den letzten Monaten deutlich angezogen. Experten gehen dieses Jahr sogar von einer Verdreifachung des Wachstums gegenüber dem Vorjahr aus.

«Sie waren zwei Monate lang ultimativ vor die Wahl gestellt: im Internet bestellen oder verzichten», heisst es in dem E-Commerce Bericht Schweiz. Das Wachstum 2020 schätzen die Experten auf 22 bis 30 Prozent.

Bestellungen aus Asien nehmen ab

Dabei interessant: Zum ersten Mal wachsen die Käufe bei Schweizer E-Commerce-Anbietern schneller als bei solchen im Ausland. «Die Menge der Pakete aus Asien und insbesondere China hat abgenommen», so der Leiter der Studie an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Ralf Wölfle, gegenüber BLICK.

Das bedeutet konkret: Bestellungen auf Seiten wie Aliexpress.com oder Wish.com haben abgenommen. Das entnehmen die Experten Auswertungen der Post. Pakete aus den USA, Deutschland und anderen europäischen Ländern blieben hingegen konstant.

«Ob das Jahr 2019 hier eine Trendwende eingeleitet hat, bleibt abzuwarten», heisst es in der Pressemitteilung dazu. «Die Wachstumserwartungen der Schweizer Anbieter sind hoch.»

Influencer verkaufen immer mehr

Die Anbieter wollen die Kunden überall abfangen. Ob über das Smartphone, den PC oder im Shop selber. Eine immer grössere Rolle spielt dabei das Influencer-Marketing. «Über die Hälfte der Studienteilnehmer erwartet, dass in Social Media, aus WhatsApp oder anderen Influencer-Kanälen ausgelöste Bestellungen deutlich Marktanteile gewinnen werden», heisst es dazu im Bericht.

Grosse Online-Marktplätze sind ebenfalls weiterhin auf dem Vormarsch: Der Kunde kauft lieber auf Amazon, Zalando oder Galaxus als von der Marke direkt. Wer heute noch gern ins Geschäft geht, wird immer mehr zur Seltenheit. Das bestätigt der Bericht: «Auf der Verliererseite steht eindeutig der stationäre Handel.»

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