Shoppen im Ausland war während des Corona-Lockdowns tabu. Das haben auch unsere Nachbarländer gespürt. Insgesamt sind Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich 600 Millionen Franken an Umsätzen durch Schweizer Shopper durch die Lappen gegangen. Das haben Forscher der Universitäten St. Gallen und Lausanne mit Datenspezialisten bei SIX BBS und Novalytica ermittelt.
600 Millionen Franken – Schweizer Kaufkraft, die normalerweise ins Ausland geflossen wäre.
Schweizer Detailhändler freuen sich
Es gab aber auch Gewinner in der Krise. Die Schweizer, die nicht raus durften, blieben im Land und kauften hier ein. Detailhändler vor allem nahe der Grenzen konnten sich über einen Kundenzuwachs freuen.
Das zumindest lassen die Zahlen der Forscher vermuten: In den grenznahen Kantonen wie Schaffhausen, Thurgau und Basel-Land sind die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr laut der Studie gestiegen. Im Thurgau um 24, in Basel-Land um 22 und in Schaffhausen um 21 Prozent.
Shopping-Einbruch um 83 Prozent
Die Studie wertet nur Ausgaben mit Debitkarten aus. Bargeld-Zahlungen oder Kreditkarten-Zahlungen sind nicht inbegriffen.
Insgesamt sprechen die Forscher von einem Shopping-Einbruch in den Nachbarländern während der 13-wöchigen Grenzschliessung von 83 Prozent. Die Ausgaben sind auf 126 Millionen Franken gesunken. Ein Jahr zuvor lagen sie in diesem Zeitraum noch bei 723 Millionen Franken.
«Wir müssen jetzt sehen, wie sich diese Zahlen ab Mitte Juni entwickeln», so die Autoren der Studie. Ob die Schweizer dann wie vor dem Lockdown wieder über die Grenzen zum Einkaufen fahren, bleibt abzuwarten.
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