Schweiz schaffts nicht mal in die Top 10
Geschlechtergleichheit erst in 134 Jahren erreicht

Das Weltwirtschaftsforum WEF publiziert seinen jährlichen Gender Gap Report. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Welt bei der Geschlechtergleichstellung nur Mini-Fortschritte gemacht. Immerhin: Die Schweiz hat sich in der Rangliste leicht verbessert.
Publiziert: 12.06.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2024 um 13:54 Uhr
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Bis die Geschlechtergleichstellung weltweit erreicht wird, dauert es bei aktuellem Tempo noch fünf Generationen. Frauenstreik 2023 in Bern.
Foto: keystone-sda.ch
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Deine Ur-ur-ur-Enkelin wird mit ihren männlichen Zeitgenossen gleichgestellt sein. Fünf Generationen dauert es gemäss aktueller Prognose, bis die Geschlechtergleichstellung auf der ganzen Welt Realität ist. Zu diesem Schluss kommt der jährliche Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums (WEF).

Im Vergleich zum Vorjahr habe sich der Geschlechtergraben um gerade mal 0,1 Prozentpunkte geschlossen, so der Bericht. Beim aktuellen Tempo des Fortschritts dauert es noch 134 Jahre bis zum Ziel. «Wir können nicht bis 2158 warten, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen», wird Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des WEF, in dem Bericht zitiert. «Die Zeit für entschlossenes Handeln ist gekommen.»

Milliarden Menschen an der Urne – wählen sie Frauen?

Das Jahr 2024 gilt als Superwahljahr. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, in denen dieses Jahr gewählt wird. Die Frauenvertretung in der Politik könnte sich dadurch merklich verbessern, so die Hoffnung der WEF-Studienautoren. Gewählt wurde unter anderem in der EU. Bei der Europawahl steht die finale Sitzzuteilung – und damit auch der Frauenanteil – noch aus.

Auf dem Treppchen der internationalen Rangliste stehen Island, Finnland und Norwegen: Sie sind mit der Geschlechtergleichheit global am weitesten. Die Schweiz schafft es – wie bereits in den Vorjahren – nicht unter die Top 10.

Top 10: Diese Länder sind mit der Geschlechtergleichstellung am weitesten

  1. Island
  2. Finnland
  3. Norwegen
  4. Neuseeland
  5. Schweden
  6. Nicaragua
  7. Deutschland
  8. Namibia
  9. Irland
  10. Spanien

Schweiz: Bei Bildung top, aber...

Die Schweiz liegt auf Rang 20 – im Vergleich zum Vorjahr immerhin eine Verbesserung um einen Platz. Im Bereich Bildung schneidet die Schweiz im internationalen Vergleich gut ab. Weniger gut sieht es hingegen bei der politischen Repräsentation aus oder den Einkommensunterschieden.

Laut Schätzungen der Weltbank würde die Beseitigung der Geschlechterunterschiede am Arbeitsmarkt die Weltwirtschaft um 20 Prozent beflügeln.

Am schlechtesten steht es um die Geschlechtergleichstellung in der Region Naher Osten und Nordafrika: Hier ist der Geschlechtergraben erst zu 61,7 Prozent geschlossen – im Vergleich zu 75 Prozent in Europa.

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