Schuld ist der starke Franken
Thuner Traditionsfirma verlagert Dutzende Jobs ins Ausland

Hoffmann Neopac kämpft mit zu hohen Kosten und dem starken Franken. Das Unternehmen verlagert darum drei Produktionslinien ins Ausland und baut damit hierzulande knapp 40 Jobs ab.
Publiziert: 22.10.2024 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2024 um 09:58 Uhr
Hier nahe am Thunersee stellt Hoffmann Neopac Metalldosen her.
Foto: Hoffmann Neopac AG

Auf einen Blick

  • Hoffmann Neopac verlagert 37 Stellen ins Ausland
  • Die Thuner kämpfen mit starkem Franken und Preisdruck
  • Übrig bleiben 57 Neopac-Angestellte in der Schweiz
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Seit 1904 produziert Hoffmann Neopac Metallverpackungen am Thunersee. Jetzt verfrachtet der Traditionsbetrieb 40 Prozent seiner Thun-Belegschaft ins Ausland, wie aus einer Mitteilung am Dienstag hervorgeht.

Im Werk haben die 94 Mitarbeitenden bisher 350 Millionen Dosen pro Jahr hergestellt. Laut aktueller Planung ist nun die Verlagerung von insgesamt drei Produktionslinien nach Dronten in den Niederlanden geplant. Die Folge: 37 Vollzeitstellen werden in der Schweiz abgebaut. Bis zum 13. November läuft ein Konsultationsverfahren. 

Der Franken ist schuld

Mit dieser Massnahme soll die Wettbewerbsfähigkeit der Metallsparte der Firma gesichert werden. «Gründe zur Verlagerung sind der Verlust wichtiger Kunden in der Schweiz sowie die ungünstige Entwicklung des Euro-Wechselkurses, welche die Kosten am Standort Thun belasten», heisst es in der Mitteilung weiter. Vereinfacht gesagt: Der starke Franken kostet den Schweizer Angestellten also ihren Job, in den Niederlanden finden dafür welche eine neue Stelle dank Neopac.

Der zunehmende Preisdruck im internationalen Metalldosenmarkt erfordere zudem eine Konsolidierung der Standorte. Hoffmann Neopac produziert weitere Verpackungen an sechs Standorten unter anderem in den Niederlanden, Ungarn, den USA und Indien. In der Produktionshalle in Thun sollen weiterhin 57 Mitarbeitende beschäftigt bleiben. Das Werk in Oberdiessbach BE und die weiteren auf die Tubenproduktion spezialisierten Tochtergesellschaften sind vom Stellenabbau nicht betroffen.

Mit der geplanten Verlagerung will die Schweizer Firma zudem die «Kapazitäten dem Auftragsvolumen anpassen». So kann man die «Kosten senken und die Nähe zu den neu akquirierten europäischen Kunden nutzen». Im Klartext: Die Schweiz wurde einfach zu teuer.

Hoffmann Neopac ist ein führender Hersteller von Metall- und Kunststoffverpackungen. Das internationale Unternehmen ist auf Verpackungslösungen für die Pharma-, Kosmetik- und Konsumgüterindustrie spezialisiert. Weltweit beschäftigt die Firma rund 1250 Mitarbeitende.

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