Die Passagiere treffen am Flughafen ein und fallen aus allen Wolken: Blick hat zuletzt über mehrere Fälle berichtet, in denen Swiss-Flugbuchungen von Passagieren auf mysteriöse Weise aus dem System verschwunden sind. Die Betroffenen konnten ihre Heimflüge zum Teil erst mehrere Tage später antreten und mussten dafür einen deutlich teureren Flug buchen.
Nun berichtet das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» über eine Seniorin aus Bern, die von Swiss in Tel Aviv stehen gelassen wurde. Die Frau besuchte eine Freundin in Israel und hatte ihren Hin- und Rückflug bereits in der Schweiz gebucht. Ihren Rückflug hatte sie ausgerechnet für den 7. Oktober geplant. Der Tag, an dem die radikalislamische Hamas einen Terroranschlag auf Israel verübte.
Froh, das Land verlassen zu können, folgte für die Seniorin am Flughafen die dicke Überraschung: «Man sagte mir, ich sei gar nicht auf der Flugliste und ich müsse mir ein neues Ticket kaufen», so die Frau zu «Espresso».
Chaos und tagelanges Warten
Nach dem Angriff auf Israel herrschte am Flughafen Chaos. Die Seniorin harrte tagelang bei ihrer Freundin aus und wartete darauf, endlich heimfliegen zu können. «Man wusste nie, ob man mit den Kleidern schlafen sollte und ob es gleich wieder einen Alarm gibt», erzählt sie.
Schliesslich konnte sie für den 13. Oktober einen Flug mit der israelischen Fluggesellschaft El Al buchen. Sechs Tage nach ihrem ursprünglich geplanten Heimflug. Und das zu einem stolzen Preis. In der angespannten Lage musste sie für den Rückflug 600 Franken zahlen.
Swiss wollte Zusatzkosten nicht übernehmen
Wieder daheim, nahm die Rentnerin mit der Swiss Kontakt auf und schilderte ihre Situation. Die Fluggesellschaft erstattete ihr daraufhin den Rückflug mit der Swiss – nicht aber den neu gebuchten Flug sowie die entstandenen Zusatzkosten.
Weil sie mit ihrer Forderung bei der Swiss auf taube Ohren stiess, meldete sie sich schliesslich bei «Espresso». Und siehe da, die Swiss lenkte ein und entschuldigte sich bei der Seniorin. «Der Fehler lag klar bei uns», sagt ein Swiss-Sprecher gegenüber dem Konsumentenmagazin. Die Swiss erstatte der Frau den neu gebuchten Flug sowie die entstandenen Zusatzkosten zurück. Als Wiedergutmachung erhielt sie noch einen Gutschein obendrauf.
Ein Fehler im System habe dazu geführt, dass der Hinflug der Frau als sogenannter «No-Show» registriert wurde. Daraufhin sei der Rückflug automatisch gestrichen worden. «So etwas darf ganz einfach nicht passieren», so der Sprecher weiter.
Weil es zuletzt mehrere vergleichbare Fälle gegeben hatte, versprach die Lufthansa-Tochter gegenüber Blick vor mehreren Tagen eine «vertiefte Analyse». Nach dem aktuellen Stand gefragt, heisst es vonseiten der Swiss: «Unsere Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, wir arbeiten jedoch mit Hochdruck daran.» (smt)