Schleichender Stellenabbau
Big Pharma muss kleinere Brötchen backen

Jahrzehntelang konnten die Pharmafirmen auf fetten Margen und Gewinnen bauen, den Personalbestand stetig erweitern. Doch nun hat der Wind gedreht, auch die Pharmabranche muss sparen.
Publiziert: 23.06.2024 um 16:19 Uhr
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Die Pharmaindustrie sieht sich wirtschaftlichem Druck ausgesetzt.
Foto: Keystone
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Die Ankündigung der grossen Abbauprogramme der Pharmariesen Roche und Novartis liegt zwar schon etwas in der Vergangenheit. Doch im Kleinen geht das Abspecken bei Big Pharma munter weiter.

Im Forschungszentrum von Roche in Schlieren ZH kam es zu Abgängen, wie der Konzern auf Anfrage der «NZZ am Sonntag» bestätigte. Das Unternehmen sprach von einer punktuellen Reduktion im Bereich pharmazeutische Forschung und frühe Entwicklung. 

Pharma unter Kostendruck

Gerade im Bereich von Forschung und Entwicklung haben die Pharmafirmen in den letzten Jahrzehnten kräftig investiert. Auch im Wissen, dass zum Beispiel neuartige Krebstherapien immer teurer verkauft werden konnten. Doch das ändert sich nun, auch die Pharmaindustrie spürt den Kostendruck durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise. «Alles ist teurer geworden, Energie, Rohwaren, die Durchführung klinischer Studien, die Gehälter der Mitarbeiter», sagt Sabine Bruckner, die Chefin der Schweizer Ländergesellschaft von Pfizer in der «NZZ am Sonntag». 

Pfizer baute in Zürich bereits 23 Arbeitsplätze ab, weitere 90 Mitarbeitende müssen gemäss der Zeitung bei der Pfizer-Tochter Seagen mit der Entlassung rechnen. Das Unternehmen ist damit nicht alleine: Der japanische Pharmariese Takeda kündigte nach dem Ende des Konsultationsverfahrens mit den Beschäftigten an, in Opfikon ZH 120 Stellen zu streichen. 

Auch Novartis schliesse einen weiteren Stellenabbau nicht aus. Neben der vor zwei Jahren bereits angekündigten Reduktion von weltweit 8000 Stellen, davon 1400 in der Schweiz, geht der Abbau weiter. Nun sollen offenbar mehrere Hundert Stellen dazukommen.

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