Michael O'Leary lässt keine Gelegenheit aus, für Wirbel in der Airline-Branche zu sorgen. Hauptsache, der Ryanair-Chef kann seinen Billigflieger in die Schlagzeilen bringen. In einer Mitteilung an die Öffentlichkeit nimmt O'Leary nun die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, aufs Korn. Angriffig, populistisch und durchschaubar.
O'Leary lupft es den Hut. Er fordert die Europäische Kommission auf, die «falschen Behauptungen der Lufthansa über den Betrieb von Geisterflügen zu ignorieren, nur damit sie ihre Slots blockieren und sich vor der Konkurrenz durch Billigfluglinien schützen kann.» Mit Letzteren meint er natürlich auch sein Unternehmen.
Lufthansa beklagte sich über Leerflüge
Stein des Anstosses: Die Lufthansa hat kürzlich über ein Interview bekannt gemacht: «Wir müssen im Winter 18'000 Flüge durchführen, nur um unsere Start- und Landerechte zu sichern.» Die Swiss-Mutter beklagte sich, dass sie wegen einer EU-Regelung nicht anders kann, als die Airbusse leer herumfliegen zu lassen. Was das Klima anginge, sei das doch ein Irrsinn.
Ryanair hat da eine andere Sicht der Dinge. O'Leary: «Die Lufthansa weint gerne Krokodilstränen über die Umwelt, wenn sie alles tut, um ihre Slots zu schützen.»
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Sprich: Die Lufthansa-Gruppe beklage sich über Geisterflüge nicht aus Sorge um die Umwelt, sondern um ihre nicht genutzten Start und Landerechte zu schützen und «gleichzeitig den Wettbewerb und die Wahlmöglichkeiten der Konsumenten auszuschalten», wie O'Leary ausführt.
Voll- statt Leerflüge dank Tiefpreisen?
Sein Vorschlag an die Lufthansa: «Verkaufen Sie diese Sitze einfach an die Konsumenten.» Wenn das Unternehmen diese Flüge wirklich durchführen müsse, dann solle es dazu verpflichtet werden, diese Plätze zu niedrigen Preisen an die Öffentlichkeit zu verkaufen.
Dies auch als Lohn für die deutschen und europäischen Steuerzahler, die Lufthansa und Co. während der Covid-Krise mit Milliarden subventioniert haben. Ein Tritt ans Schienbein, den sich die Lufthansa-Verantwortlichen sicherlich merken werden. (uro)