Bei der Lufthansa haben sich so viele Piloten mit der Omikron-Variante krankgemeldet, dass Flüge gestrichen werden müssen. Betroffen sind vor allem Flüge über Neujahr in die USA. Die Airline hat zudem erst jüngst rund 33'000 Flüge wegen der neuen Virusvariante Omikron aus dem Winterflugplan gestrichen. Weitere 18'000 Flüge standen ebenfalls auf der Kippe, doch die Maschinen heben trotzdem ab, wie die «Hessenschau» berichtet.
«Leider müssen wir diese 18'000 sinnlosen Flüge durchführen», sagte ein Sprecher der Lufthansa. Die Sitze bleiben leer, was für die Airline vor allem wirtschaftlich keinen Sinn macht. Die Flüge bringen keinen Ertrag mit sich, im schlimmsten Fall verursachen sie noch zusätzliche Kosten. Auch klimapolitisch sind die Tausenden Flüge verheerend. Warum wird trotzdem geflogen?
Leere Flugzeuge für die Rechte
Der Grund sind die europäischen Regeln rund um die wertvollen Start- und Landerechte. Denn wer nicht fliegt, verliert in Europa die Rechte an gewissen Landeslots – ganz nach dem Prinzip «use or lose» (etwa: «Verwenden oder verlieren»). Laut dem Sprecher kann sich die Lufthansa den Verlust an diesen Rechten keinesfalls leisten.
Im Pandemiejahr 2020 setzte die EU diese Regelung aus. Da sich aber das Fluggeschäft im 2021 leicht erholte, gibt es für dieses Jahr keine Ausnahmeregelung. Die Lufthansa muss deshalb in diesem Winter 18'000 Destinationen mit leeren Maschinen ansteuern, damit Passagiere in Zukunft ein breites Netz an Flugverbindungen haben.
Swiss streicht 2900 Flüge
Bei der Tochter Swiss müssen noch keine Flugzeuge wegen Omikron auf dem Boden bleiben. «Derzeit haben wir keine Engpässe beim fliegenden Personal», sagte ein Swiss-Sprecher. Für den gesamten Winterflugplan von Ende Oktober bis Ende März rechnet die Airline dennoch «restriktions- und nachfragebedingt» mit Streichungen: «Dies entspricht insgesamt etwa 2900 Flügen, von denen bereits 1200 Flüge in den vergangenen Wochen annulliert wurden.» (knr)