Russland-Sanktionen haben Folgen
Renault gerät immer mehr zwischen die Fronten

Frankreichs Autobauer Renault hat sich Lada gekauft. Dieser Deal rächt sich nun: Renault kommt seit des Ausbruchs des Ukraine-Konflikts immer mehr unter Druck.
Publiziert: 23.03.2022 um 16:35 Uhr
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Ein Angestellter prüft einen Lada am Ende des Bandes.
Foto: PD

Mit vielen neuen Ideen und einem prall gefüllten Portemonnaie hat Renault 2017 die Aktienmehrheit der maroden russischen Automobilhersteller Lada und Ischewsk gekauft. Die Hoffnungen waren gross. Das Ziel: Zur Nummer 1 im Osten zu werden. Und in Russland, mit seinen tiefen Löhnen, auch einfache, robuste Autos für Europa zu bauen. Nun macht der Ukraine-Krieg den Franzosen einen zünftigen Strich durch die Rechnung.

Denn Renault ist nur mit den neu erworbenen russischen Autobauern, sondern auch mit der Stammmarke sehr präsent. Russland ist für Renault der zweitwichtigste Absatzmarkt. 36'000 Angestellte, jeder vierte Angestellte, arbeitet in dem Land. Die Folge: Seit Ausbruch des Krieges am 24. Februar ist die Renault-Aktie um 30 Prozent abgestürzt.

Aktie um 30 Prozent gesunken

Nun spitzt sich die Lage noch weiter zu, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt. Erste Fabriken stehen still – etwa eine in Moskau mit 4000 Angestellten. Der Grund: Sie ist von wichtigen Lieferketten abgeschnitten.

Noch gravierender ist die Situation in den Fabriken der beiden Schwestermarken Lada und Ischewsk. Dort fehlen Halbleiter. An eine Produktion von Autos ist deshalb nicht zu denken. Die Bänder stehen in den nächsten Wochen an mehreren Tagen still. Verheerend für die russische Wirtschaft.

Investitionen als Klumpenrisiko

Lada produziert in Russland vor allem für das Inland und Nachbarländer. Zwei Drittel der Produktion entfallen dabei auf den historischen Standort Toljatti. Es wird sich zeigen, ob sich diese Investitionen während des Krieges nicht als Klumpenrisiko erweisen werden. (pbe)

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