«Diese Krise ist herzzerreissend»
Jetzt spricht der Chef über grössten Ferrero-Rückruf der letzten 20 Jahre

Zur Osterzeit stürzte ein Rückruf von Überraschungseiern und Co. Ferrero in eine tiefe Krise. Mehr als 150 Kinder sind an Salmonellen erkrankt. Gesundheitsbehörden ermittelten auf Hochtouren. Der Frankreich-Chef von Ferrero spricht von einer «herzzerreissenden» Krise.
Publiziert: 27.05.2022 um 07:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2022 um 09:10 Uhr
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Der Süsswarenhersteller Ferrero hat wegen des Salmonellen-Skandals um Ostern...
Foto: UNBEKANNT

Der Rückruf kurz vor Ostern versetzte Eltern und Kinder in Alarmstimmung: Der Süsswarenhersteller Ferrero musste wegen des Verdachts auf Salmonellen mehr als 3000 Tonnen seiner Kinder-Produkte vom Markt nehmen und vernichten, darunter auch Überraschungseier.

Jetzt ergreift der Frankreich-Chef von Ferrero das Wort. Die Verunreinigung stamme von einem Filter in einem Bottich für Milchbutter in einer Fabrik in Arlon in Belgien, sagt Nicolas Neykov der Zeitung «Le Parisien» (Donnerstagsausgabe). Sie könne durch Menschen oder Rohstoffe verursacht worden sein.

Fabrik im belgischen Arlon immer noch dicht

In der Fabrik in Arlon, im Südosten Belgiens, hergestellte Schokoladenprodukte enthielten Salmonellen, die laut dem Süsswarenhersteller zu 150 entdeckten Fällen von Salmonellenvergiftung in neun europäischen Ländern führte. EU-Behörden sprechen allerdings von über 266 bestätigten Fälle.

Betroffen waren mehr als ein Dutzend europäischer Länder, darunter auch die Schweiz. In den meisten Fällen seien Kinder unter zehn Jahren erkrankt.

Die Schliessung der Fabrik und die gesundheitlichen Bedenken trafen den Eigentümer, den italienischen Süsswarenriesen Ferrero. Laut Neykov entstanden Millioneneinbussen.

«Diese Krise ist herzzerreissend. Es handelt sich um den grössten Rückruf von Produkten in den letzten 20 Jahren», sagt Neykov. Das Unternehmen hofft jedoch, die Fabrik bald wieder in Betrieb nehmen zu können.

50 Prozent der Gesundheits- und Sicherheitsinspektionen sollen künftig von einem zugelassenen externen Labor vorgenommen werden, statt wie bisher nur von internen Prüfern, verspricht Neykov. (SDA/uro)

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