Ferrero-Skandal und Rückrufe
Jetzt auch erste Salmonellen-Fälle in der Schweiz!

Kurz vor Ostern kommt Schoggi-Hersteller Ferrero nicht zur Ruhe. Der Salmonellen-Skandal hat kein Ende. Mittlerweile gibt es auch erste Fälle in der Schweiz. Der Imageverlust ist enorm.
Publiziert: 14.04.2022 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2022 um 13:06 Uhr
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Weltweit wurden Schleckereien von Ferrero zurückgerufen.
Foto: keystone-sda.ch

Einen Lebensmittelskandal von dieser Dimension hat Europa noch nie erlebt. Nach dem Salmonellen-Ausbruch in einer belgischen Fabrik von Ferrero wurden mittlerweile 119 Fälle in Europa bestätigt. Die Behörden haben Hinweise darauf, dass sich die Bakterien in Buttermilch befunden haben könnten.

Bei Kontrollen des Fabrikbetreibers im belgischen Arlon sei das Bakterium Salmonella Typhimurium bereits im Dezember 2021 in einem Buttermilch-Tank entdeckt worden, teilte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC zu ihren laufenden Untersuchungen mit.

Enormer Imageschaden

Die Firma habe zwar Hygienemassnahmen umgesetzt und Tests der Produkte und des Verarbeitungsumfelds verstärkt. Doch: Nach negativen Salmonellen-Tests habe es die Schokoladenprodukte dann in ganz Europa und weltweit verkauft. Im Rückblick ein grosser Fehler. Ferrero wird im lautenden Ostergeschäft viel Geld verlieren. Der Imageschaden ist enorm.

Bei den meisten Infizierten handelt es sich um Kinder im Alter von unter zehn Jahren, viele davon mussten ins Spital. Die belgischen Behörden reagierten erst nach Tagen. Dann immerhin hart. Die Fabrik musste ihre Produktion komplett herunterfahren. Schluss mir Überraschungseiern und Schoggi-Häsli.

Erste bestätigte Fälle in der Schweiz

Längst hat der Salmonellen-Skandal auch die Schweiz erreicht. Bei Migros und Coop haben sich in den letzten Tagen zahlreiche besorgte Kunden gemeldet, die wissen wollten, ob die von ihnen gekaufte oder gegessene Schokolade ebenfalls mit Salmonellen befallen sein könnte.

Seit Tagen gibt es erste Verdachtsfälle von Salmonellose auch in der Schweiz im Zusammenhang mit den Ferrero-Rückrufen. Die Erkrankungsfälle in der Schweiz bringt der Bund nun ebenfalls mit dem internationalen Ausbruch in Verbindung.

Rund zwei Dutzend Fälle werden genauer untersucht, um den Zusammenhang zu klären, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf Anfrage mitteilte. Dazu würden weitere Laboranalysen durchgeführt. Ausserdem sei eine Befragung der Betroffenen eingeleitet worden.

Ob dieser Ausbruch der infektiösen Durchfallerkrankung im Zusammenhang mit Kinder-Schokoladenprodukten des italienische Süsswarenkonzerns Ferrero stand, war zunächst noch nicht nachgewiesen.

In Zusammenarbeit mit der zuständigen kantonalen Vollzugsbehörde hatte Ferrero Schweiz knapp vierzig Kinder-Produkte aufgrund einer möglichen Kontamination zurückgerufen, wie das Eidgenössische Büro für Konsumentenfragen (BFK) vor gut einer Woche mitteilte. (pbe/uro)

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