Der Salmonellen-Skandal in der Schokolade des Herstellers Ferrero beschäftigt auch die Schweizer Bevölkerung. Bei Migros und Coop haben sich in den letzten Tagen zahlreiche besorgte Kunden gemeldet, die wissen wollten, ob die von ihnen gekaufte oder gegessene Schokolade ebenfalls mit Salmonellen befallen sein könnte.
Aus ganz Europa sind in den letzten Tagen Hunderte Verdachtsfälle auf eine Salmonellen-Vergiftung im Zusammenhang mit Ferrero-Produkten gemeldet worden.
Nun gibt es auch in der Schweiz erste Verdachtsfälle, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit gegenüber CH Media bestätigt. Es sei jedoch noch unklar, ob die Salmonellen-Vergiftungen auf den Verzehr von Schokolade zurückzuführen seien. Das Bundesamt untersucht die Fälle nun.
Über ein Dutzend Produkte zurückgerufen
Migros und Coop haben mehr als Dutzend Ferrero-Produkte zurückgerufen. Für den Schokoladen-Riesen Ferrero ist der Salmonellen-Skandal mitten im Ostergeschäft ein Gau! Der Konzern rechnet für das Frühjahr mit erheblichen Umsatzeinbussen.
Die meisten Betroffenen sind Kinder unter zehn Jahren, wie die zuständigen EU-Behörden mitteilten. Aussergewöhnlich viele von ihnen müssten mit schweren Symptomen ins Spital eingeliefert werden. Einige der Kinder leiden demnach an blutigem Durchfall. Die verseuchten Ferrero-Produkte stammen allesamt aus einer Fabrik in Belgien.
Betroffen sind beliebte Ferrero-Produkte wie Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi und Schoko-Bons. Die Detailhändler wie Coop informierten entsprechend auch via Social Media über den Rückruf.
Fabrik steht seit Freitag still
Bereits am 15. Dezember ist dem Unternehmen ein Salmonellen-Fall in der Fabrik im belgischen Arlon bekannt geworden, wie aus einer Mitteilung von Ferrero France in Luxemburg hervorgeht. Demnach wurden dort Salmonellen in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt. Die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.
Am vergangenen Freitag erreichten die inzwischen eingeleiteten Ermittlungen der Lebensmittelbehörden schliesslich ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Süsswaren-Riese musste die Produktion der seit Tagen im Fokus stehenden Fabrik in Belgien vorerst stoppen. Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte an, die Produktionslizenz für die Fabrik infolge von Ermittlungen zu entziehen. Ferrero habe in den Ermittlungen nicht ausreichend Informationen geliefert. Ferrero hat inzwischen eigene Fehler eingeräumt. (smt)