Salmonellen bei Kinder-Überraschungseiern von Ferrero
«In der Schweiz ist ein solcher Vorfall sehr unwahrscheinlich»

Salmonelleninfektionen wegen Kinderschokolade sorgten diese Woche europaweit für Aufsehen. Urs Furrer, Direktor des Verbands Schweizer Schokoladenfabrikanten Chocosuisse, hält die Chancen für gering, dass so etwas auch bei Schweizer Schoggiherstellern passieren könnte.
Publiziert: 10.04.2022 um 19:30 Uhr
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Ei, ei, ei, was für ein Desaster für den italienischen Süsswarenhersteller Ferrero: Salmonellen, Werkschliessung – und all das wenige Tage vor Ostern.
Foto: DUKAS
Thomas Schlittler

Ei, ei, ei, was für ein Desaster für den italienischen Süsswarenhersteller Ferrero: Salmonellen, Werkschliessung – und all dies wenige Tage vor Ostern.

Mehr als 100 bestätigte Salmonellenfälle gibt es mittlerweile in Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und weiteren Ländern. Schuld sind Kinder-Schokoladeprodukte wie Überraschungseier und Schoko-Bons, die aus einer Ferrero-Fabrik in Belgien stammen.

Was besonders schockiert: Ferrero hat offenbar schon Mitte Dezember von einem Salmonellenfall in der belgischen Produktionsstätte erfahren. Trotzdem verhinderte die Firma nicht, dass befallene Produkte in den Verkauf gelangten.

Ferrero gibt Fehler zu

Mittlerweile hat Ferrero eingestanden, dass im Umgang mit den Rückrufen einiger Produkte Fehler passiert seien. «Interne Ineffizienzen» hätten dafür gesorgt, dass es bei den Rückrufen und beim Informationsaustausch Verzögerungen gab. «Ferrero ist zutiefst betrübt darüber, was passiert ist», hiess es in der am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Konzernzentrale in Alba in der italienischen Region Piemont weiter.

Ob Ferrero wegen des Vorfalls auch langfristige Umsatzeinbussen erleiden wird, entscheiden die Konsumenten. An einen Imageschaden für die ganze Schokoladenindustrie glaubt Urs Furrer(49), Direktor des Verbandes Schweizer Schokoladefabrikanten (Chocosuisse), aber nicht: «Schweizer Schokolade ist bekannt für ihre sehr hohe Qualität. Darauf vertrauen Konsumentinnen und Konsumenten auf der ganzen Welt.»

«Ein solcher Vorfall ist sehr unwahrscheinlich.»

Furrer sagt, dass die Schweizer Schokoladehersteller sehr strenge Standards hätten, was die Produktsicherheit betrifft. Wichtiger Bestandteil davon sei etwa die Eingangskontrolle der Rohstoffe, unter anderem des Kakaos. «Ein solcher Vorfall ist deshalb sehr unwahrscheinlich. Ich kann mich jedenfalls an keinen derartigen Fall eines Schweizer Herstellers erinnern.» Furrer betont deshalb, dass die Schweizer Konsumenten zu Ostern auch dieses Jahr bedenkenlos Schokolade essen könnten.

Auch in Zusammenhang mit dem Ferrero-Fall sind hierzulande bisher keine Salmonelleninfektionen wegen Kinder-Schokolade bekannt. Die grossen Schweizer Detailhändler haben ihre Kinder-Produkte von Ferrero diese Woche aber trotzdem vorsichtshalber aus den Regalen genommen.

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