Eigentlich ist alles angerichtet. Die gecharterte Maschine ist voll: 110 Fans heben heute mit Helvetic in Richtung Russland ab. Für die Fans hat das Unternehmen Travelclub am Freitag einen Charterflug von Zürich nach St. Petersburg organisiert. Auch zwei Flugzeuge der Swiss mit zusammen über 500 Plätzen landen am Freitag in der russischen Metropole – eines mehr als an normalen Tagen, das berichtet der «Tages-Anzeiger». Für gute Stimmung sollte also gesorgt sein in Russland.
Gut möglich, dass diese nach dem Spiel dann kippt. Denn die neue Virusvariante Delta grassiert in Russland. Tag für Tag vermelden die Behörden neue Rekorde an Infektionen und Todesfällen. 115 Corona-Tote wurden in St. Petersburg gestern gemeldet – mehr als in jeder anderen russischen Region. Am Freitag sind es 101, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Finnen haben sich angesteckt
Gut möglich, dass sich auch einige Schweizer bei ihrer Fussballreise anstecken. Wie kürzlich finnische Fans – ebenfalls in St. Petersburg. Und doch: In Quarantäne müssen die Schweizer nicht. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat Russland bisher nicht auf die Quarantäne-Liste genommen.
Ungeimpfte seien dafür getestet, wenn sie das Flugzeug zurück in die Schweiz bestiegen, sagte Bundesrat Berset zum Verzicht auf eine Quarantäne. Doch der Nutzen von Tests dürfte bei einem Kurztrip begrenzt sein.
Wer wie die Kunden des Reiseanbieters Travelclub am Freitagmorgen hin und am Sonntagmittag zurückreist, wird dies in vielen Fällen mit dem gleichen PCR-Test tun können, den er vor der Abreise in der Schweiz gemacht hat. Die Swiss teilt mit: Bedingung für die Rückreise sei nur, dass das Covid-Testresultat nicht älter als 72 Stunden sei. Wo der Test gemacht wurde, spiele keine Rolle.
Kehrtwende der Flughafenpolizei
Heute Morgen dann die plötzliche Kehrtwende. Die Flughafenpolizei werde am Wochenende drei Flüge aus St. Petersburg bei der Ankunft in Zürich extra kontrollieren, schreibt der «Tages-Anzeiger».
Und das läuft so: Alle Passagiere müssten beim Aussteigen nochmals Impfbüchlein, Covid-Zertifikat oder den negativen Test zeigen. Wer das nicht habe, werde gemeldet und müsse dem Contact-Tracing ein Testresultat nachreichen. «Es sollten nicht viele sein, denn die Fluggesellschaften sind nochmals speziell darauf hingewiesen worden, dass sie nur Immune oder Getestete mitfliegen lassen», sagt Lauper. (pbe)